Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Klage gegen Streamingplattform
«Echte Stalkerin» aus «Baby Reindeer» fordert 170 Millionen von Netflix

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

170 Millionen Dollar fordert die Schottin Fiona Harvey von Netflix. Die Frau, die behauptet, das Vorbild für die Stalkerin Martha Scott in der Netflix-Serie «Baby Reindeer» zu sein, hat am Dienstag in Kalifornien eine Klage gegen den Streamingdienst deponiert. Sie fordert Schadenersatz wegen Verleumdung, Fahrlässigkeit und vorsätzlicher Zufügung von Grausamkeit, wie das Branchenmagazin «Variety» berichtet.

Die Serie avancierte diesen Frühling zum weltweiten Überraschungserfolg auf Netflix. Sie dreht sich um den Komiker Richard Gadd, der von einer Frau derart gestalkt und auch sexuell belästigt wird, dass sie am Ende ins Gefängnis muss. Gadd hatte die Serie selbst geschrieben und auch die Hauptrolle übernommen. Im Auftakt der Serie heisst es, bei den dargestellten Ereignissen handle es sich um eine «wahre Geschichte». Das könnte Netflix nun zum Verhängnis werden.

Internet-Detektive finden echte Stalkerin

In ihrer Klage führt Harvey an, sie sei keine «zweimal verurteilte Stalkerin, die zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt» worden sei. Auch habe sie Gadd nicht sexuell belästigt.

Die Miniserie ist der Netflix-Überraschungshit des bisherigen Jahres: Donny Dunn (Richard Gadd) und seine Stalkerin Martha (Jessica Gunning).

Serienschöpfer Richard Gadd und Netflix hatten angegeben, sie hätten die Identität der echten Stalkerin gut geschützt. Dennoch dauerte es nach dem Erfolg der Serie nur wenige Tage, bis Internet-Detektive Harvey als angebliches Vorbild für die Serienfigur ausfindig gemacht hatten.

Bald darauf trat Harvey in die Öffentlichkeit und gab der britischen TV-Persönlichkeit Piers Morgan ein 45-minütiges TV-Interview. Darin wurde deutlich, dass Netflix die Serienfigur über das Aussehen und die Art zu sprechen durchaus sehr nahe an Harvey gehalten hatten. Zudem übt Harvey den Beruf der Anwältin aus, auch das eine Parallele zur Serienfigur.

Netflix will sich verteidigen

In der Klage heisst es: «Netflix, ein multinationales Milliarden-Dollar-Unterhaltungs-Streaming-Unternehmen, hat buchstäblich nichts unternommen, um zu verifizieren, ob Gadds Geschichte wahr ist.» Harveys Ruf, ihr Charakter und ihr Leben seien zerstört worden.

Mindestens 50 Millionen Dollar fordert Harvey nun als Entschädigung für «psychische Qualen, Verlust von Lebensfreude und Geschäftseinbussen», ausserdem nochmals 50 Millionen Dollar für tatsächlichen Schadenersatz. Zudem verlangt sie mindestens 50 Millionen Dollar für «alle Gewinne aus ‹Baby Reindeer›» sowie 20 Millionen Dollar Strafschadenersatz, wie «Variety» die Geldforderungen der Klage zusammenfasst.

Die Klage richtet sich allerdings nur gegen Netflix und nicht gegen Serienschöpfer Gadd. Netflix hat angekündigt, «diese Angelegenheit energisch zu verteidigen und Richard Gadds Recht zu wahren, diese Geschichte zu erzählen». Gadd selbst hat sich bisher nicht geäussert.