Aufstieg im Unihockey«Pfanni» erobert seinen Platz in der NLB zurück
Der UHC Pfannenstiel hat sich in den Auf-/Abstiegsplayoffs gegen Eggiwil 3:1 durchgesetzt. Er luchst damit ausgerechnet jenem Team den NLB-Platz wieder ab, an das er diesen 2019 abtreten musste.
Aufstiegsjubel beim UHC Pfannenstiel: Fünf Jahre nach seinem Abstieg aus der NLB ist er zurück in der zweithöchsten Liga. «Pfanni» gehört damit wieder zu den besten 24 Teams der Schweiz. Den entscheidenden Sieg fuhr die Mannschaft von Trainer Marc Werner auswärts ein – notabene vor vielen mitgereisten Fans, sodass sich die Gäste fast an einem Heimspiel wähnen durften. Der Oberländer Erstligist gewann in Zollbrück vor etwas mehr als 300 Zuschauerinnen und Zuschauern das vierte Spiel der Auf-/Abstiegsplayoffs gegen Eggiwil 7:5.
15 Sekunden vor Schluss leitete Simon Suter die Feierlichkeiten ein. Der ehemalige NLA-Stürmer traf ins leere Tor der kampfstarken Eggiwiler, die sich nochmals heftig aufgelehnt und mit einem späten Doppelpack zum 5:6 verkürzt hatten. Abfangen aber liess sich «Pfanni» nicht mehr. Und schrieb mit dem Seriensieg gegen die Emmentaler gleich auch noch eine spezielle Geschichte.
An die Eggiwiler hatten die Oberländer 2019 ihren Platz in die NLB verloren – nun tauschen die zwei Mannschaften die Plätze also wieder. «Es war ein Riesenkampf gegen Eggiwil», fasste Simon Suter zusammen und freute sich: «Letztlich aber ist es einfach ein wunderschönes Erlebnis, mit diesem Team den Aufstieg feiern zu dürfen.» Marc Werner sparte derweil nicht mit Lob: «Wir haben trotz Rückschlägen immer an unser Ziel, das letzte Saisonspiel zu gewinnen, geglaubt», sagte der Trainer, der seine bereits sechste Saison als Headcoach von «Pfanni» absolvierte. «Dieses Team, dieser Verein und diese Fans haben den Aufstieg schlicht verdient.»
Wenn die Fans in die Halle strömen
Überraschend kommt der Erfolg des UHC Pfannenstiel nicht. «Pfanni» gehörte die letzten drei Saisons in der 1. Liga immer zu den Spitzenteams. Zweimal beendeten die spielstarken Oberländer die Qualifikation in der Gruppe 2 wie heuer auf dem 2. Platz, einmal schlossen sie diese auf Rang 3 ab. Danach stiess Pfannenstiel dreimal in Serie in den Erstliga-Final vor. Nach Niederlagen gegen Limmattal und Davos-Klosters gelang diese Saison gegen Bülach nun der grosse Wurf. Rund 2400 Fans verfolgten die enge Finalserie gegen die Unterländer – eine aussergewöhnliche Zahl für Erstliga-Verhältnisse.
Die Fans strömten nun auch im Duell gegen den B-Ligisten nach Egg in die Turnhalle Kirchwies. Fast 600 Fans verfolgten die zwei Heimspiele gegen Eggiwil jeweils. Die grosse Unterstützung, ob daheim oder auswärts, dürfte einer der Erfolgsfaktoren gewesen sein, wie Aussagen von zwei Leistungsträgern zeigen. Simon Suter etwa fand nach dem entscheidenden Sieg: «Es war schlicht unglaublich, vor dieser Kulisse einen so wichtigen Erfolg zu erzielen.»
Keine Sekunde lang hinten
Die Serie gegen den B-Ligisten war umkämpft, der Unterklassige aber war spielerisch besser und setzte sich verdient durch. Er schoss deutlich mehr Tore (26:16), vor allem aber lag er in den vier Duellen keine Sekunde in Rückstand. So etwas muss man erst einmal hinkriegen. Die einzige Niederlage kassierte der UHC Pfannenstiel im Penaltyschiessen – nachdem er einen 3:1-Vorsprung verspielt hatte. Vom Weg liess sich das Team, das mit dem Viertelfinal-Einzug auch im Cup überzeugt hatte, trotz dem unglücklichen Ausgang des dritten Spiels nicht abbringen. Dank der Erfahrung, aber auch wegen der mannschaftlichen Geschlossenheit: Die Kaderbreite war ein entscheidender Faktor. Genauso wie der Umstand, dass «Pfanni» über herausragende Einzelspieler verfügt wie etwa Suter, Florian Nideröst oder Tim Bartenstein.
Wie stark verändert sich das Gesicht der Mannschaft nach dem Aufstieg? Schliesslich steigt der Aufwand allein durch einige längere Reisen an Auswärtsspiele. Fribourg, Thun und die Tessiner Teams in Bellinzona und Gordola liegen nicht grad um die Ecke. Der Grossteil der Equipe dürfte trotzdem zusammenbleiben. Trainer Werner hat sich etwas Zeit ausbedungen, um darüber nachzudenken, ob er eine siebte «Pfanni»-Saison anhängt.
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