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Elektronisches Patientendossier
Auch Arztpraxen und Apotheken sollen Patientenakten elektronisch führen

Ein Arzt des medizinischen Kinderzentrums Lindenpark im Kanton Zug notiert mittels Laptop die Resultate der Untersuchung. 
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Der Bundesrat will, dass alle Gesundheitsfachleute elektronische Patientenakten führen und für alle Menschen ein elektronisches Dossier gratis eröffnet wird.

Am Mittwoch hat der Bundesrat die Revision des Gesetzes über das elektronische Patientendossier (EPD) bis 19. Oktober in eine Vernehmlassung geschickt. In diesem Dossier sollen alle für die Behandlung relevanten Informationen abgelegt werden und jederzeit abrufbar sein, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt.

Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime sind bereits verpflichtet, Patientendossiers elektronisch zu führen. Neu soll diese Pflicht für alle Leistungserbringer gelten, darunter Arztpraxen und Apotheken. Die Kantone müssen überprüfen, ob das so geschieht.

Für alle in der Schweiz Krankenversicherten soll das EPD gratis sein. Der Bundesrat schlägt ein Opt-Out-Modell vor: Wer kein elektronisches Dossier möchte, soll Widerspruch einlegen können.

Erleichterung über Fortschritte

Erste Reaktionen auf die bundesrätlichen Pläne für das Elektronische Patientendossier zeigen Erleichterung. Der Grundtenor lautet, dass es endlich vorwärts geht.

Die Stiftung für Konsumentenschutz sieht Bund, Ärztinnen und Ärzte sowie die Spitäler in der Pflicht. Der aktuelle Stand beim EPD sei unerfreulich, teilt sie am Mittwoch in einem Communiqué mit.

Das System funktioniere nicht richtig und landesweit seien erst 20'000 EPD eröffnet. Obwohl dazu verpflichtet, habe sich die Hälfte der Spitäler dem System nicht angeschlossen oder weigere sich mit ihm zu arbeiten. Bei den Arztpraxen hätten weniger als 13 Prozent das EPD. Mit dem Zaudern müsse Schluss sein. Die Akteure müssten alles daran setzen, das System praxistauglich zu machen.

Die FDP zeigt sich befriedigt, dass es beim EPD «endlich vorwärts geht». 16 Jahre nach ersten Anläufen für das EPD wolle es der Bundesrat zu einem Pfeiler des Systems machen. Die Partei wolle nicht noch einmal so lange warten, bis die Digitalisierung im Gesundheitswesen Realität werde, schrieb sie auf Twitter.

Nationalrätin Sarah Wyss (SP/BS) twittert, die Widerspruchsmöglichkeit für Leistungserbringer und Patienten sei ein wichtiger Systemwechsel beim EPD. Das Ganze bleibe aber «ein Rohrkrepierer».

SDA/aru