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Angriff in Kopenhagen
Dänische Minister­präsidentin bei Attacke leicht verletzt – Täter festgenommen

FILE - Denmark's Prime Minister Mette Frederiksen attends a ceremony at the Danish monument outside of Sainte Marie du Mont, Normandy, Thursday, June 6, 2024. Frederiksen has been assaulted by a man on a square in the capital of Copenhagen, according to a report on Friday, June 7, 2024 by the state news agency Ritzau. (AP Photo/Jeremias Gonzalez, File)
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Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist am Freitagabend in der Kopenhagener Innenstadt von einem Mann geschlagen worden. Die Polizei nahm einen 39-jährigen Mann fest, der nun vor Gericht erscheinen soll. Wie genau der Angriff auf dem Platz Kultorvet in der Altstadt ablief, blieb zunächst unklar. Auch zum Motiv wurden keine Angaben gemacht.

Frederiksen ist nach dem Angriff im Krankenhaus untersucht worden. «Der Schlag hat ein leichtes Schleudertrauma verursacht», teilte ihr Büro am Samstag mit. Sie sei ansonsten in guter Verfassung, aber durch den Vorfall erschüttert. Frederiksens Teilnahme an mehreren Veranstaltungen am Samstag wurde abgesagt.

Die Augenzeuginnen Anna Ravn und Marie Adrian sagten der dänischen Tageszeitung «BT», sie hätten gesehen, wie ein Mann auf Frederiksen zugegangen sei und sie zur Seite gestossen habe. Frederiksen sei jedoch nicht gestürzt. Ein weiterer Zeuge, Kasper Jørgensen, sagte der Boulevardzeitung «Ekstra Bladet», ein gut gekleideter Mann, der offenbar zu Frederiksens Schutztruppe gehört habe, sowie ein Polizist hätten den mutmasslichen Angreifer zu Boden gebracht. Søren Kjærgaard, der zum Zeitpunkt des Angriffs in einer Bar in der Nähe arbeitete, sagte «BT», er habe Frederiksen nach dem Vorfall gesehen. Sie habe keine sichtbaren Verletzungen im Gesicht aufgewiesen, sich aber schnell entfernt.

Wie in anderen EU-Ländern auch läuft in Dänemark der Wahlkampf für die Europawahl am 9. Juni. Frederiksen unterstützte in den vergangenen Tagen die Kampagne der sozialdemokratischen Spitzenkandidatin Christel Schaldemose, so auch am Freitag.

Der Angriff auf Frederiksen habe sich jedoch nicht in dem Zusammenhang ereignet, sagte Schaldemose der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die Regierungschefin selbst äusserte sich zunächst nicht zu der Tat.

«Gewalt hat keinen Platz in der Politik»

Politiker der Regierung und Opposition reagierten entsetzt auf die Attacke und erklärten sich solidarisch mit der 46 Jahre alten Ministerpräsidentin. Der konservative dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb auf X: «Welch ein Schock. So ist Dänemark nicht. Wir überfallen unsere Ministerpräsidentin nicht.»

Auch aus anderen Ländern gab es zahlreiche Reaktionen. Die Schweiz verurteile alle Gewalttaten, schreibt Bundespräsidentin Viola Amherd am Samstag auf X. «Wir sprechen der Ministerpräsidentin unsere Unterstützung aus und wünschen ihr eine rasche Genesung», schreibt Amherd.

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Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola schrieb «Gewalt hat keinen Platz in der Politik». EU-Ratspräsident Charles Michel sprach von einem «feigen Akt der Aggression».

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb: «Ich verurteile diese verachtenswerte Tat, die allem widerspricht, woran wir in Europa glauben und wofür wir kämpfen. Ich wünsche Dir Kraft und Mut – ich weiss, dass Du von beidem reichlich hast.» Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte: «Ein Angriff auf eine demokratisch gewählte Regierungschefin ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie.»

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«Der Angriff, dessen Ziel die dänische Ministerpräsidentin war, ist untragbar. Ich verurteile diese Tat entschieden und richte Wünsche der schnellen Erholung an Mette Frederiksen», teilte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit.

Mehrere Politiker in Europa auf offener Strasse angegriffen

In der jüngeren Vergangenheit wurden mehrere Politiker in Europa auf offener Strasse angegriffen. Besonders grosse Aufmerksamkeit erregte die Attacke auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, der am 15. Mai von einem Regierungsgegner mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt wurde.

Auch in Deutschland gab es mehrere Angriffe auf Politikerinnen und Politiker. So wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen und zuletzt ein Kommunalpolitiker der AfD in Mannheim bei der Verfolgung eines Wahlplakate-Diebes mit einem Messer verletzt.

DPA/roy/fal