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Einfluss der Gravitation
Erde erhält einen Minimond

Supermond am 14. Juni 2022 Vollmond Mond. Foto: Beat Mathys / Tamedia AG.
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Ende des Monats wird der irdische Mond für zwei Monate einen kleinen Bruder bekommen. Am 29. September nämlich wird sich der erst vor kurzem entdeckte Asteroid mit dem schmucklosen Namen 2024 PT5 der Erde so sehr genähert haben, dass er vorübergehend von ihrer Schwerkraft eingefangen wird.

Bis zum 25. November wird er auf einer hufeisenförmigen Bahn um die Erde kreisen, sich dann wieder befreien und nach Hause fliegen, in den sogenannten Arjuna-Asteroidengürtel in der Nähe der Sonne. Das berichten die Madrider Astronomen Carlos und Raúl de la Fuente Marcos in der aktuellen Ausgabe der «Research Notes» der American Astronomical Society.

Asteroid ist im Vergleich zum Mond extrem klein

Gerade mal zehn Meter gross ist der kleine Asteroid, viel zu klein also, um ihn von der Erde mit blossem Auge sehen zu können. Zum Vergleich: Der Mond hat einen Durchmesser von 3476 Kilometern, weshalb man ihn auch aus seinem mittleren Abstand von nur rund 384’400 Kilometern hell leuchten sieht. Selbst von den Profiastronomen mit ihren riesigen Bodenteleskopen wurde 2024 PT5 erst am 7. August entdeckt, als sie routinemässig den Himmel absuchten.

Astronomen haben schon häufiger Minimonde entdeckt. Kandidaten sind alle Himmelskörper, die sich der Erde auf höchstens 4,5 Millionen Kilometer Entfernung nähern und dabei relativ langsam fliegen, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3540 Kilometern pro Stunde.

So lange Minimond-Besuche sind selten

Je nach den jeweiligen Gravitationsverhältnissen können solche Minimonde längere Zeit, also ein Jahr und mehr, oder nur kurz, also ein paar Tage oder Wochen, die Erde begleiten. Der Wissenschaft seien bislang überhaupt nur zwei Langfrist-Ereignisse bekannt, sagte der Erstautor der neuen Studie, Carlos de la Fuente Marcos, dem Onlinemagazin Space.com.

Kurzfristige Minimond-Ereignisse gebe es häufiger, so Marcos. Zuletzt habe im Jahr 2022 der Asteroid 2022 NX1 die Erde umrundet. Vermutlich gebe es Kurzbesuche mehrmals in jedem Jahrzehnt, Langfrist-Umrundungen hingegen nur alle 10 bis 20 Jahre. Ursache seien vorübergehende Störungen im Gravitationsfeld der Sonne. Dabei wiederholten sich die Besuche: 2024 PT5 wird demnach vermutlich im Jahr 2055 das nächste Mal bei der Erde vorbeischauen.

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