Feuerball am NachthimmelHimmelsspektakel über der Schweiz: Elon Musks Satellit verglühte
Viele Menschen machten am Dienstagabend eine aufsehenerregende Beobachtung. Nun ist klar: Es war der Absturz eines Satelliten.
In der Schweiz machten Menschen am Dienstagabend spektakuläre Aufnahmen. «Ich habe soeben Meldungen von Weltraumschrott, der den ganzen Himmel quert, erhalten», schreibt Jonas Schenker, Präsident der Sternwarte Schafmatt, seinem Kollegen Jose De Queiroz. De Queiroz ist Gründer und Betreiber der Sternwarte in Falera (GR).
Wie auf mehreren Videos zu sehen ist, bewegte sich ein helles Objekt mit Schweif am Himmel. De Queiroz sagte in der Nacht: «Höchstwahrscheinlich stammt das Licht von einem verglühenden Satelliten oder Teilen eines Satelliten, die verglühen.» Darauf deutete für ihn die relative Langsamkeit des Ereignisses hin. Theoretisch könne es auch ein Meteor sein, aber das würde seiner Einschätzung nach anders aussehen.
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Am frühen Mittwochmorgen bestätigt das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dann, dass ein Starlink-Satellit aus Süddeutschland sichtbar über der Schweiz in die Erdatmosphäre eingetreten war.
Genau gesagt handelte es sich um den Satelliten Starlink-2382. Dessen Wiedereintritt sei vorhergesagt worden, so die Sternwarte Luzern. Er startete demnach am 11. März 2021 und «erlosch» nun nach knapp dreieinhalb Jahren. Tausende Starlink Satelliten befänden sich in tiefen Erdumlaufbahnen. Sie haben eine kurze Lebensdauer.
Starlink ist ein vom amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX betriebenes Satellitennetzwerk. Es bietet seit 2020 Internetzugang an. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat Elon Musk (er ist Gründer von SpaceX) dem angegriffenen Staat Internetzugang über Starlink angeboten.
Der Sterngucker De Queiroz sprach von einem aussergewöhnlichen Vorfall. «Während gut einer Minute zog ein Schweif von verglühenden und auseinanderbrechenden Teilen über die Schweiz und war weitherum hell sichtbar», heisst es auf der Website der Sternwarte Luzern. Das Ereignis fand um rund 21.30 Uhr statt (auf Fotos und Videos von Sternwarten ist in der Regel die Zeit 19:30 Uhr angegeben, hierbei handelt es sich um die sogenannte «universelle Zeit», die überall gleich gilt).
Viele Satelliten befinden sich auf einer Höhe von mehreren hundert Kilometern über der Erdoberfläche. Bei einem Absturz verglühen sie auf einer Höhe von rund 100 Kilometern. Sie treten mit einer Geschwindigkeit von knapp 8 Kilometern pro Sekunde in die oberste Erdatmosphäre ein und verglühen dabei durch die Reibungswärme.
Gefahr drohe von solchen Abstürzen in der Regel keine, weil der gesamte Satellit in grosser Höhe verglühe und «sich in Luft auflöse». schreibt die Sternwarte Luzern. Nur bei Abstürzen von grossen Raumstationen seien Trümmerteile auf der Erdoberfläche zu erwarten. «Solche grossen Strukturen werden aber möglichst gezielt und kontrolliert im Pazifik zum Absturz gebracht.»
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