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Meinung

App-Store für künstliche Intelligenz
Open AI kopiert Apples Erfolgs­geheimnis

dpatopbilder - 25.05.2023, Bayern, München: Sam Altman, Geschäftsführer (CEO) von OpenAI und Erfinder der KI-Software ChatGPT, kommt an der Technische Universität München (TUM) zu einer Podiumsdiskussion. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Sven Hoppe)
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Was war die grösste Innovation des iPhones? War es der grosse Touchscreen mit Fingergesten? Die intuitive Software? Das elegante Design?

Mehr als das Gerät selbst hat etwas anderes die Welt verändert: der App-Store.

Die einfache und sichere Möglichkeit, an neue Programme, Dienste und Funktionen zu kommen, hat einen direkten Einfluss auf unseren Alltag. App-Stores sind so wichtig geworden, dass weltweit Regulierungsbehörden ein Auge drauf geworfen haben.

Nun kommt Open AI ins Spiel. Der Emporkömmling unter den Techkonzernen hat im letzten Jahr die Welt mit neuen Tricks rund um künstliche Intelligenz fasziniert und gestandene Firmen zu allerhand halsbrecherischen Trapeznummern gezwungen.

Der Shop ist eröffnet

Die neuste Ankündigung klingt da überraschend unspektakulär. Open AI lanciert mit dem GPT-Store einen App-Store für künstliche Intelligenzen (KI). Das erinnert frappant an die ersten Jahre des iPhones. Während die Welt über Multitouch und funkelnde Telefone gestaunt hat, war der App-Store die viel bahnbrechendere Innovation.

Bei Open AI soll der GPT-Store Ähnliches bewirken. Einerseits ermöglicht er es, basierend auf der Technologie rund um Chat-GPT (ohne Programmier­kenntnisse oder gar einem Abschluss in KI-Wissenschaften), eigene KI-Dienste zu entwickeln, unter die Leute zu bringen und dereinst damit Geld zu verdienen.

Eine KI für alle Fälle und Bedürfnisse: Blick in den neuen GPT-Store.

Wie Apple behält auch Open AI dabei alle Fäden in der Hand und entscheidet, was in den Store kommt und was rausfliegt. Wie streng die Regeln und Kontrollen sind, wird sich aber erst zeigen müssen.

Kochtipps und Firmenlogos

In der ersten Ausgabe des GPT Store sieht man KI-Apps, die Tipps für Wanderungen geben, bei wissenschaftlichen Arbeiten helfen wollen, Fotos verbessern können oder Firmenlogos erstellen.

Längerfristig wird es aber spannend, zu beobachten, ob sich diese spezialisierten KI-Apps durchsetzen. Oder ob nicht eine allumfassende KI in den meisten Fällen die bessere Lösung wäre.

Der Reiz am neuen Copilot von Microsoft (der auch auf Open AI basiert) ist es ja gerade, dass man eine Anlaufstelle für alles hat. Kritiker befürchten daher, dass Open AI von den vielen neuen KI-Apps lernt und deren Funktionen dann in die eigenen Modelle integriert.

Auch das kennt man von Apple. Immer wieder kommt es vor, dass die Firma erfolgreiche Apps nachbaut und direkt in iOS integriert. App-Entwickler haben das Nachsehen.

Amazon betreibt diese Praxis ebenfalls. Die Firma sieht, welche Produkte von anderen Händlern sich auf Amazon gut verkaufen, und bringt dann unter der eigenen Marke ähnliche Produkte auf den Markt.

Wer den Marktplatz kontrolliert, der kann nur gewinnen. Das hat man sich offensichtlich auch bei Open AI gedacht.