Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Weihnachtsgespräch im Live-TV
Anrufer beleidigt Biden – und dieser stimmt zu

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Ein Anrufer hat US-Präsident Joe Biden an Heiligabend live im Fernsehen beleidigt – und dieser reagierte bemerkenswert gelassen auf den bösen Spruch. Biden hatte am Freitag mit einigen Familien telefoniert, als sich ein Anrufer mit den Worten «Let’s Go Brandon» (auf Deutsch etwa: «Auf geht’s, Brandon») verabschiedete. Der Slogan ist unter Republikanern ein Code für eine Beleidigung Bidens.

Biden reagierte darauf ungerührt und antwortete sogleich mit «Let’s go Brandon, ich stimme zu». Der Präsident dürfte die Anspielung durchaus verstanden haben, seine danebensitzende Frau Jill Biden kicherte unbehaglich und verdrehte die Augen. Biden machte keine grosse Sache aus dem Spruch und fragte den Anrufer sogleich, woher er denn eigentlich komme. Dieser hatte aber nach seinem kindlichen Witz bereits aufgelegt.

Der Slogan steht für die vulgäre Beschimpfung «F*** Joe Biden». Er hat seine Ursprünge in einem TV-Vorfall Anfang Oktober, als eine Journalistin des Senders NBC den Sieger eines Autorennens, Brandon Brown, interviewte. Während die Fans im Hintergrund klar vernehmlich «F*** Joe Biden» sangen, sagte die Reporterin, sie sängen «Let’s Go Brandon». In rechten Kreisen verbreitete sich der Satz wie ein Lauffeuer. Rennfahrer Brandon Brown, selbst Republikaner, fand den Spruch zunächst lustig, mittlerweile nicht mehr so, wie er vor wenigen Tagen der New York Times sagte,

«Frohe Weihnachten und Let’s Go Brandon!»

Der Vorfall an Heiligabend ereignete sich während einer Telefonkonferenz des US-Präsidenten mit Kindern, die live im Internet mitverfolgten, wie der Weihnachtsmann um die Welt reist. Das US-Luftverteidigungskommando Norad hat dafür eigens eine Internetseite bereitgestellt.

1 / 3
Der Weihnachtsmann-Tracker von Norad geht auf das Jahr 1955 zurück.
Der Vorfall an Heiligabend ereignete sich während einer Telefonkonferenz des US-Präsidenten mit Kindern, die live im Internet mitverfolgten, wie der Weihnachtsmann um die Welt reist.
Joe Biden antwortete auf den Slogan «Let’s Go Brandon» nur: Ich stimme zu. Seine Frau verdrehte derweil die Augen. 

Anrufer «Jared» gab sich Biden gegenüber als Vater von vier Kindern zu erkennen. Biden sprach kurz mit den Kindern, fragte sie, welche Geschenke sie sich zu Weihnachten wünschten und sagte ihnen, sie müssten vor neun Uhr im Bett sein. Er erwähnte auch, dass er und «Jared» beide Söhne namens Hunter hätten. Zum Abschluss des Anrufs wünschte Biden «Jared» ein «wunderbares Weihnachtsfest». Dieser erwiderte: «Frohe Weihnachten und Let’s Go Brandon!»

Die gelassene Reaktion deuten einige Rechtskonservative im Internet nun damit, dass der Witz-Anrufer Joe Biden hereingelegt hat und der Präsident nicht gewusst habe, was er da bestätige. Sie sehen es als Zeichen dafür, dass der 79-Jährige senil sei, wie das Donald Trump immer wieder behauptet.

Verschiedene Erklärungen

Eine offizielle Erklärung aus dem Weissen Haus gibt es bislang nicht, es dürfte aber eher unwahrscheinlich sein, dass Biden den Spruch nicht kannte. In sozialen Medien weisen denn auch viele Nutzerinnen und Nutzer darauf hin, dass der US-Präsident das nicht so persönlich nehme wie sein Vorgänger und an Heiligabend während der Telefonstunde mit Kindern auch keine grosse Sache daraus machen wollte.

Und einige deuten die Bestätigung des Spruchs auch damit, dass Biden damit das Blatt gewendet habe, anstatt sich vom Anrufer aus der Fassung bringen zu lassen, habe er mit der gelassenen Reaktion die Oberhand gegenüber dem kindlichen Witz-Anrufer behalten. Das zeige die Klasse des Präsidenten, der in seiner politischen Karriere schon einiges erlebt hat.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

AFP/sys/anf