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Vergleichen Sie alle Gold-Sprinter seit 1896

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Der schnellste Mann der Welt kommt aus den USA. Weltmeister Noah Lyles ist Olympiasieger über 100 Meter. Der 27-Jährige aus den USA sprintete in Saint-Denis bei Paris vor 70’000 Zuschauenden im Finale in 9,79 Sekunden zu Gold. Lyles ist der erste 100-Meter-Olympiasieger aus den USA seit Gold für Justin Gatlin vor 20 Jahren in Athen.

Silber ging an den mit 9,79 Sekunden zeitgleichen jamaikanischen Shootingstar Kishane Thompson, der nur wegen Tausendstel Gold verpasste. Bronze in 9,81 Sekunden an Fred Kerley aus den USA.

An Usain Bolts Rekorde kommt Gold-Sprinter Noah Lyles aber nicht heran.

Der Jamaikaner schrieb 2016 in Rio de Janeiro Geschichte, als er als erster 100-Meter-Sprinter dreimal in Folge die Goldmedaille an Olympischen Spielen gewann. Er rannte in Rio die 100 Meter in 9,81 Sekunden, diese Zeit hat Lyles zwar in Paris nun geschlagen. Bolt war allerdings in Peking 2008 (9,69 Sekunden) und London 2012 (9,63 Sekunden) deutlich schneller.

Der Brite Allan Wells war 1980 der letzte Sprinter, dem mehr als 10 Sekunden reichten, um die Goldmedaille zu gewinnen.

Der erste Olympiasieger über 100 Meter, Tom Burke, brauchte 1896 noch 12 Sekunden für die Strecke – was heute einem Rückstand von mehr als 20 Metern hinter Bolt bei seinem Zieleinlauf entsprechen würde.

Diese Entwicklung ist auf ständig verbesserte Ausrüstung, Ernährungs- und Trainingsmethoden zurückzuführen.

In den Anfängen des 100-Meter-Laufs wurde die Zeit noch von Hand gestoppt, dazu waren die Uhren nur auf Zehntelssekunden genau. Die erste elektrische Zeitmessung fand 1932 statt, allerdings nur als Experiment. Offiziell wurden die Zeiten der Handstoppung angewandt. Erst 1972 wurde die elektronische, genauere Variante der Zeitmessung offiziell eingesetzt – ein Mitgrund, wieso die Zeiten wieder etwas langsamer wurden. 1984 war Carl Lewis der erste Sprinter, der auch mit Elektronik unter 10 Sekunden blieb. Seither blieb kein 100-Meter-Gewinner an Olympia über dieser magischen Grenze.

Frauen: Griffith-Joyner unerreicht

Bei den Frauen wurde am Samstagabend ein neues Gesicht Olympiasiegerin: Julien Alfred aus dem kleinen Karibikstaat St. Lucia, die erst letztes Jahr Profi wurde, gewann in 10,72 Sekunden Gold. Bezwungen hat sie dabei die grosse Favoritin und Weltmeisterin Sha’Carri Richardson (USA, 10,87), ihre Teamkollegin Melissa Jefferson gewann Bronze (10,92).

Mit 10,54 Sekunden bleibt damit weiterhin Florence Griffith-Joyner Olympia-Rekordhalterin. An den umstrittenen Sieg der damals 35-Jährigen von 1988 über die 100 Meter kam bisher niemand heran (zu unserer Podcast-Serie: Flo-Jo – Die Jagd nach der schnellsten Frau der Welt).

Wie schnell können Menschen noch werden? Wenige Jahre vor Usain Bolts Rekorden wurde noch angenommen, dass niemand die 100 Meter unter 9,7 Sekunden rennen werde. Diese Prognose war falsch. Manche Sportwissenschaftler stellten daraufhin die Hypothese auf, dass die theoretische Limite deutlich unter 9 Sekunden pro 100 Meter liegen könnte. Andere Forschende glauben hingegen, dass wie beim Alter und der Körpergrösse ein evolutionäres Limit erreicht ist.