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Kommentar zu den Waldbränden am Mittelmeer
An der Ursache der Brände sind wir alle schuld

Die Brände nähern sich den nördlichen Vororten von Athen. Löschflugzeug im Vorort Varibobi.
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Griechenland und die Türkei werden gerade von derselben Naturkatastrophe überrollt. In der Türkei haben die Flammen weite Landstriche versengt, Menschen getötet, Wälder und Felder vernichtet und Tourismushochburgen bedroht. Während dort viele Grossfeuer inzwischen zumindest unter Kontrolle sind, müssen nun Tausende Bewohner in den nördlichen Vororten Athens ihre Häuser verlassen, andere wurden per Boot von der Insel Euböa gerettet.

In beiden Ländern facht die Katastrophe auch die jeweiligen innenpolitischen Kontroversen an. Mit unbeholfenem Krisenmanagement schürt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Volkszorn. In Griechenland wirft derweil die Opposition der Regierung vor, sie «gratuliere» sich selbst für ihr Agieren in der Katastrophe, während unweit der Hauptstadt die Flammen ausser Kontrolle geraten und die Stromnetze wegen der Klimaanlagen in der Extremhitze zu kollabieren drohen würden.

Klar, dass die Politiker in dieser Lage angreifbar dastehen. Ja, die Vorwürfe wegen mangelnder Ausstattung der Feuerwehren sind berechtigt. Ja, es sind zu viele Wälder gerodet und es ist zu viel Grundwasser in den Tomaten- und Baumwollanbau gepumpt worden. Doch das Hauptproblem lässt sich nicht durch Umkehr in der Bau- und Landwirtschaftspolitik in Athen oder Ankara beheben.

Tödliche Fluten in Deutschland – brennende Taiga

Die extreme Hitze und Trockenheit in der Region ist nur eines von zahlreichen Extremereignissen der vergangenen Wochen: Die Jahrtausendhitze in Nordamerika, die tödlichen Fluten in Deutschland und Belgien, die Taiga-Brände in Sibirien – all das zeigt, wohin sich die Menschheit selbst manövriert hat.

Es ist zwar tröstlich, wie andere Länder jetzt helfen: Rumänien schickt Feuerwehrfahrzeuge nach Griechenland, Frankreich Löschflugzeuge, die Schweiz Helikopter. Doch das lindert nur die Symptome. Die grosse Frage ist: Welche Weckrufe braucht es denn noch, um die Welt zu einem entschlossenen Kampf gegen die Ursachen der Klimakatastrophe zu bewegen?