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Tod von Papst Franziskus
Er ist der einzige Kardinal, den der Papst in seinem Testament erwähnt

Kardinal Rolandas Makrickas spricht vor der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom zu Medienvertretern, umgeben von Mikrofonen verschiedener Nachrichtensender.
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Als Pfarrgehilfe in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore hatte Kardinal Rolandas Makrickas in der letzten Zeit eine ungewöhnliche Funktion: Er ist derjenige, mit dem der verstorbene Papst Franziskus die Wahl seiner letzten Ruhestatt mehrmals besprochen hat.

Der ruhige und zurückhaltend auftretende Rolandas Makrickas ist 53 Jahre jung und schon von daher im Kardinalskollegium eine auffallende Erscheinung. Viele seiner Kollegen sind alt, bisweilen steinalt. Und er kommt aus Litauen, einem Land, das den wieder aufgebrochenen Ost-West-Konflikt an vorderster Front erlebt. Franziskus und er sind sich in den vergangenen Jahren nahegekommen, obwohl der mit dem Vatikan fremdelnde Papst sich sonst häufig eher Landsleuten aus Argentinien oder Menschen aus der Spanisch sprechenden Welt anvertraute.

Steile Karriere im Vatikan

Im Vatikan hat der Kardinal aus Litauen eine steile Karriere gemacht. Geboren am 31. Januar 1972 in Birzai, wurde er als junger Mann in seinem Heimatland Priester. Das Studium führte ihn bald nach Rom, an der Päpstlichen Universität Gregoriana wurde er im Fach Kirchengeschichte promoviert. Nach dem Besuch der Diplomatenakademie des Vatikans trat er 2006 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Es folgten zahlreiche Auslandseinsätze in sehr unterschiedlichen Ländern: den Vereinigten Staaten, Schweden, Georgien, Gabun. Während der dann folgenden Station im Staatssekretariat des Vatikans, also der Regierungsbehörde, mag er dem Papst aufgefallen sein. Erst 2023 wurde er Bischof, ein Jahr später bereits Kardinal.

Bezeichnenderweise ist Makrickas der Einzige, der im kurzen Testament des Papstes namentlich erwähnt wird: «Die Kosten für die Vorbereitung meines Begräbnisses werden von der Summe (…) gedeckt, die ich an die Päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore überweisen liess und für die ich Erzbischof Rolandas (…) entsprechende Anweisungen gegeben habe.»

Anweisungen von Maria

Die Kirche auf dem Esquilin fusst auf einem seit der Spätantike bestehenden Gotteshaus und ist die wichtigste der mehr als 40 Marienkirchen Roms, deshalb: «Maria Maggiore». Hier sind immerhin schon mehrere Päpste bestattet, darunter auch der erste Papst aus dem Franziskanerorden, Nikolaus IV., gestorben 1292. Nun ist auch Franziskus hier begraben.

Der Verstorbene, der eine tiefe Mariengläubigkeit besass, liebte diese Kirche, eine der vier Papstbasiliken Roms. Vor und nach jeder Reise machte er hier Station und betete vor der berühmtesten Marienikone der Stadt, «Salus Populi Romani». Insgesamt 126 Besuche hat Makrickas gezählt. Bei einer dieser Begegnungen habe der Heilige Vater zu ihm gesagt: «Maria hat mir gesagt: Bereite dein Grab vor.»