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LivePapst Franziskus gestorben
«Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt»

  • Das Kirchenoberhaupt hat sich bis zuletzt für die an den Rand der Gesellschaft Gedrängten eingesetzt.

  • Gesundheitlich schwer angeschlagen besuchte er am Gründonnerstag noch Gefängnishäftlinge.

  • Nun ist Papst Franziskus 88-jährig verstorben.

Artikel zum Tod von Papst Franziskus

In Bildern: Franziskus I – ein Leben für den Glauben und die Menschen

Der Nachruf: Er war nahe bei den Menschen

Katholischer Frauenbund lobt Franziskus’ Erbe verhalten

In einem Nachruf auf Papst Franziskus hat der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) dessen Einsatz für Frauenrechte in der Kirche verhalten gelobt. Der am Ostermontag verstorbene Papst habe zwar wichtige Schritte für die Stellung der Frauen unternommen, aber keine Brücke schlagen können.

Papst Franziskus sei viel offener gewesen als sein Vorgänger, liess sich die Vizepräsidentin des SKF Katharina Jost Graf in einer Mitteilung zitieren. Aber er habe es nicht vollbracht, die Brücke zu schlagen von der gleichen Würde der Frauen zu gleichen Rechten auch in der Kirche.

Auch unter Franziskus seien Frauen in kirchlichen Führungsgremien unterrepräsentiert und von Weihämtern ausgeschlossen gewesen. Weiter habe sich der Papst trotz der Gelegenheit des synodalen Prozesses entschieden, sich der Diskussion um Frauendiakonat und Frauenpriesteramt zu entziehen.

Dennoch habe es unzählige Momente gegeben, in denen er sich für die Gleichbehandlung von Frauen aussprach. Etwa beim prägenden Moment, als 2016 Frauen in die Wirtschaftsaufsichtskommission des Vatikans ernennt wurden.

Franziskus’ Wirken habe in vielfältiger Weise berührt, so der SKF weiter. Der Argentinier hinterlasse ein bleibendes Erbe, das von Demut, Mitgefühl und einem tiefen Engagement für soziale Gerechtigkeit geprägt gewesen sei.

SDA

Weltsynode im Vatikan: Ärger um die Rolle von Frauen

Tod des Papstes am Ostermontag «symbolisch schön»

Dass der Papst am Ostermontag und im selbst ernannten «Jahr der Hoffnung» gestorben ist, sei symbolisch ziemlich schön, sagte der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod in einem Statement. Er selbst habe nicht erwartet, dass der Papst schon jetzt sterben würde.

Eine Nonne mit Kreuz und Bild von Papst Franziskus betet auf dem Petersplatz nach seinem Tod, Vatikanstadt, 21. April 2025.

Er dachte, es würde ihm besser gehen, schrieb Morerod am Montag. Zwar habe man gesehen, dass es Papst Franziskus nicht besonders gut ging, so erwartete er seinen Tod noch nicht jetzt. Dass er in einem Jahr ging, das er selbst der Hoffnung gewidmet hatte, sei für Christen überaus wichtig. Denn es dominiere die Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Papst Franziskus hinterlasse Prägungen, so Morerod weiter. Etwa durch sein Schreiben über die Umwelt, die die spirituellen Wurzeln und die menschliche Dimension miteinschliesst. Auch sei es neu gewesen, dass ein Papst mehr Menschen, auch Laien, Männer und Frauen in Entscheidungsprozesse und verantwortliche Positionen in der Kirche einbeziehen wollte.

SDA

Selenskyi: «Unermüdlich betete er für den Frieden in der Ukraine»

Der Papst habe es verstanden, Hoffnung zu schenken, Leid durch Gebet zu lindern und Einheit zu stiften, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi.

«Unermüdlich betete er für den Frieden in der Ukraine und für das ukrainische Volk. Unsere Trauer teilen wir mit allen Katholikinnen und Katholiken sowie Christinnen und Christen, die in Papst Franziskus eine geistliche Stütze fanden», heisst es weiter.

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Serie A verlegt Spiele nach Tod von Papst Franziskus

Nach dem Tod von Papst Franziskus hat die italienische Fussball-Liga die heutigen Partien der Serie A verlegt. Wann die vier Montagsspiele nachgeholt werden sollen, stehe noch nicht fest, teilte die Liga mit. Es war unter anderem das Spiel von Rekordmeister Juventus Turin in Parma angesetzt gewesen.

DPA

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron meldet sich zu Wort

Der Papst habe stets «an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten» gestanden, schreibt der französische Präsident Emmanuel Macron in den Sozialen Medien.

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Giorgia Meloni würdigt Papst als «grossen Menschen»

«Eine Nachricht, die uns tief empfundene Trauer bereitet, weil uns ein grosser Mensch und ein grosser Hirte verlässt», schreibt Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni auf X. Sie habe «das Privileg seiner Freundschaft, seiner Ratschläge und Lehren» genossen, die ihr «selbst in den Augenblicken der Prüfung und des Leids» zuteilgeworden sei, heisst es im Post weiter.

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Statement vom Weissen Haus

Auch das Weisse Haus hat auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. «Ruhe in Frieden, Papst Franziskus», hiess es kurz und knapp auf X. Zudem repostete es das Statement von Vize-Präsident J. D. Vance.

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US-Vizepräsident J. D. Vance äussert sich zum Tod des Papstes

US-Vizepräsident J. D. Vance zeigt sich bestürzt über den Tod des Papstes. «Mein Herz ist bei den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die ihn geliebt haben», schreibt er auf X. Und weiter: «Ich war froh, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war.»

J. D. Vance war am Ostersonntag noch von Papst Franziskus zu einer kurzen Privataudienz empfangen worden.

Papst Franziskus empfängt den US-Vizepräsidenten JD Vance zu einem Treffen, während Bischof Leonardo Sapienza im Hintergrund steht, im Vatikan, April 2025.

Neuseelands Ministerpräsident drückt sein Mitgefühl aus

Auch Neuseelands Ministerpräsident Christopher Luxon meldet sich zu Wort: «Er war ein demütiger Mann, zu dessen Vermächtnis sein unerschütterliches Engagement für die Schwachen, für soziale Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog gehören. Meine Gedanken sind bei den Katholiken und all jenen in Neuseeland und weltweit, die um ihn trauern.»

DPA

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigt den Papst

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drückt ihr Mitgefühl aus: «Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus», schrieb von der Leyen. «Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren.»

DPA

Ursula von der Leyen spricht auf einer Pressekonferenz während des EU-Zentralasien-Gipfels in Samarkand, Usbekistan, am 4. April 2025.

St. Galler Bischof tief traurig über Tod des Papstes

Der St. Galler Bischof Markus Büchel hat sich «tief traurig» über den Tod des Papstes am Ostermontag geäussert. Er sei traurig über den Verlust eines ganz Grossen, dem die Kleinsten am wichtigsten waren, schrieb er in einem Statement.

Er erinnere sich, als Jorge Mario Bergoglio – wie der Papst mit bürgerlichem Namen hiess – am Abend vor seiner Wahl auf die Loggia trat, einfach «Buonasera» sagte und sich als Bischof von Rom vorstellte. Dies habe die Menschen berührt.

Er würdigte, dass sich der verstorbene Papst den Armen verschrieben hatte. Dass er 2013 die Flüchtlinge in Lampedusa besuchte und damit an den Rand der Gesellschaft ging, um Zeichen zu setzen.

Der Papst sei nahbar gewesen, bescheiden und aufrichtig interessiert, so Büchel weiter. Er verspüre nach dessen Tod «tiefe Trauer». Ebenso sei er dankbar für alle Begegnungen. Es sei ein schöner Gedanke, dass Papst Franziskus am Ostersonntag mit dem urbi et orbi die Stadt und die Welt segnen durfte.

SDA

Der Vatikan gab den Tod von Papst Franziskus in einer kurzen Mitteilung bekannt. Sie hat folgenden Wortlaut:

Der Tod von Papst Franziskus wurde durch Kardinalkämmerer Kevon Farrell bekanntgegeben. Sie hat folgenden Wortlaut:

«Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekanntgeben.

Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet.

Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten.

In grosser Dankbarkeit für sein Beispiel eines wahren Jüngers des Herrn Jesus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes.»

DPA

Keller-Sutter würdigt Franziskus

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Er sei ein grosser spiritueller Führer gewesen, schrieb sie auf X.

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Seine menschliche Wärme habe nicht nur Katholiken Trost gespendet, schrieb Keller-Sutter kurz nach Bekanntwerden des Tods des Papstes am Montag auf der Plattform X.

Sein Vermächtnis werde bleiben, schrieb sie weiter und postete dazu ein lachendes Bild des Papstes in Schwarz-Weiss.

SDA

«Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt»

Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. «Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt», teilte der Camerlengo, der Kardinalkämmerer der katholischen Kirche, Kardinal Kevin Ferrell mit. Franziskus habe ganzes Leben war «dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere für die Ärmsten und Ausgegrenzten.»

Der im Februar an einer schweren Lungenentzündung erkrankte Papst hatte sich noch am Vortag den Gläubigen gezeigt und den Segen Urbi et Orbi gespendet. Er war aber noch stark von seiner Krankheit gezeichnet und hatte Mühe beim Sprechen. Anschliessend liess er sich noch mit dem Papamobil durch die Menge der Gläubigen fahren.

Papst Franziskus erteilt den Urbi et Orbi Segen am Osterfest 2025 von der zentralen Loge des Petersdoms im Vatikan.

Franziskus war der 266. Papst der katholischen Kirche und erster Jesuit und Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri. Der frühere Kardinal und Erzbischof von Buenos Aires – mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio – war im März 2013 nach fünf Wahlgängen vom Konklave seiner 114 Mitkardinäle zum Nachfolger von Papst Benedikt XVI. bestimmt worden. Der deutsche Papst hatte zuvor aus Altersgründen sein Pontifikat niederlegt und damit als erstes Kirchenoberhaupt seit 600 Jahren vorzeitig auf sein Amt verzichtet.

Progressiv und konservativ

Franziskus hat sich während seiner Amtszeit Menschen am Rande der Gesellschaft zugewandt und die Bischöfe immer wieder zur Bescheidenheit und Demut aufgerufen – ganz im Sinne seines Namenspatrons Franz von Assisi (1181 bis 1226). In manchen Fragen wie bei Kirchenreformen galt Franziskus als progressiv, in anderen wie dem Zölibat wiederum als konservativ. Im Laufe seines gut zwölfjährigen Pontifikats machte er sich einige hohe Geistliche zu Feinden. Der verstorbene Kardinal George Pell bezeichnete die Amtszeit von Franziskus einmal als Katastrophe.

Beanstandet zu werden sei zwar unbequem, aber das sei besser, als wenn Kritik unter der Decke gehalten werde, sagte Franziskus im Jahr 2023 der Nachrichtenagentur AP. «Um der Ruhe willen zieht man es vor, dass sie einen nicht kritisieren», sagte der Papst damals. «Aber ich habe es lieber, dass sie es tun, denn das heisst, dass es Redefreiheit gibt. (…) Lass sie sprechen, denn (…) Kritik hilft dir, zu wachsen und Dinge zu verbessern.»

Rechter Lungenflügel entfernt

Der Papst hatte in den vergangenen Jahren mit einer Reihe gesundheitlicher Probleme zu kämpfen und musste unter anderem einen Rollstuhl nutzen. Schon als jungem Mann waren dem gebürtigen Argentinier wegen einer Infektion Teile des rechten Lungenflügels entfernt worden. Im Winter war der Papst deshalb anfällig für Atemwegserkrankungen. Immer wieder litt er an Bronchitis und im vergangenen Winter auch schon einmal an einer Lungenentzündung.

Nach seinem Tod entscheiden die Kardinäle im Konklave, wer ihm nachfolgen soll. Bei der Papstwahl vor zwölf Jahren rechnete der Jesuit nach eigenem Bekunden lange nicht damit, gewählt zu werden. Die letzte Abstimmung habe er sogar fast verpasst, sagte Franziskus einmal der AP. Er habe vor der Sixtinischen Kapelle so lange mit einem Kardinalskollegen geplauscht, bis ihn der Zeremonienmeister gefragt habe: «Kommen Sie jetzt herein oder nicht?», erinnerte sich Franziskus. «Im Nachhinein wurde mir klar, dass es mein unbewusster Widerstand war.»

DPA

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DPA/SDA/red