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Kriminalfall im Rotlichtviertel
Wer tötete Betty? Amsterdam sucht Mörder mit Hologramm

epa11713484 People look at a hologram of Hungarian sex worker Bernadett 'Betty' Szabo in Amsterdam, the Netherlands, 10 November 2024. The Amsterdam police are hoping to use the lifesize hologram to help solve the 15-year-old murder of the then 19-year-old Szabo. Szabo was killed with dozens of knife wounds in Amsterdam's red light district in February 2009. EPA/ROBIN VAN LONKHUIJSEN
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Die Amsterdamer Polizei setzt ein ungewöhnliches Mittel ein, um einen 15 Jahre alten Mordfall zu lösen: ein Hologramm. In einem Fenster im Rotlichtviertel bittet eine täuschend echt wirkende junge Frau Passanten um Mithilfe.

Es sei ein sehr ergreifender Fall, sagt Anne Dreijer-Heemskerk vom Cold-Case-Team der Amsterdamer Polizei. «Ein junges Mädchen, erst 19 Jahre alt, wurde auf schreckliche Weise ums Leben gebracht.» Ihr Sohn habe sie nie kennengelernt, er wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.

Kurz nach der Geburt ihres Kindes ist sie tot

Die aus Ungarn stammende Betty Szabó kam als 18-Jährige nach Amsterdam und arbeitete als Sexarbeiterin in der niederländischen Hauptstadt auf den weltberühmten «Wallen» – dem Rotlichtviertel – wo Frauen in rot erleuchteten Fenstern offen ihre Dienste anbieten. Betty wurde schwanger, doch arbeitete weiter. Kurz nach der Geburt kehrte sie zurück. Drei Monate später wurde Betty ermordet.

Am 19. Februar 2009 machen sich zwei von Bettys Kolleginnen Sorgen. Sie haben sie nicht gesehen und hören auch keine Musik aus ihrem Zimmer. Gegen ein Uhr nachts schauen sie nach und finden Betty in einer grossen Blutlache – sie wurde mit Dutzenden Messerstichen ermordet. Eine grosse Untersuchung der Polizei bleibt erfolglos. Vom Täter fehlt jede Spur.

Hologramm ähnelt der Toten kaum

Nun unternimmt das Cold-Case-Team der Polizei einen letzten Versuch. Auf den Fenstern des Gebäudes, in dem der Mord geschah, informieren Sticker über Betty und den Fall. Vor allem aber erregt das lebensgrosse Hologramm Aufmerksamkeit. Mit 3D-Technik entstand eine Computersimulation. Eine junge Frau mit einer grossen Tätowierung auf dem Barhocker im Fenster. Mit Rücksicht auf die Angehörigen ähnelt sie Betty aber kaum.

Die Polizei ist davon überzeugt, dass jemand mehr wissen muss. «Betty wurde an einem der lebhaftesten Orte von Amsterdam ermordet. Menschen müssen etwas gesehen oder gehört haben.» Die Belohnung für den entscheidenden Tipp beträgt 30 000 Euro (28’120 Franken).

DPA/nlu