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Meinung

Kolumne «Heute vor»
Als ein Meilemer Restaurant in einem japanischen Actionthriller landete

Die Wirtschaft zur Burg diente im Mai 1988 als Kulisse für einen Actionthriller.
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Wer schon einmal Gast in der Wirtschaft zur Burg in Meilen war, kennt den rustikalen Charme des altehrwürdigen Gasthauses. Was aber viele vermutlich nicht wissen: Vor 35 Jahren diente das Restaurant als Filmkulisse für einen japanischen Actionthriller. Ein Journalist der «Zürichsee-Zeitung» war damals vor Ort und schilderte seine Eindrücke zum Drehtag und zur Arbeitsweise der japanischen Filmemacher in einem Artikel. 

Koshaku Yamashita habe der Regisseur des Filmes geheissen, der später unter dem Namen «Another Way: D-Kikan Joho» erschien. Darin geht es um einen Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg, der in die Schweiz geschickt wird, um Uran für eine Atombombe zu kaufen.

«Burg» wird zu «Sternen»

Ausser regelmässigen Ausrufen, die sich wie «Staat!» und «Aii!» angehört hätten, sei Yamashita nicht sehr gesprächig gewesen, berichtet der Autor. Er vermutet, dass diese Worte übersetzt wohl «Start» und «Stopp» bedeuten mögen – will dafür aber nicht seine Hand ins Feuer legen. 

Etwa drei Viertel des japanischen Streifens seien in der Schweiz gedreht worden, erklärt der Schreiberling. Die Wirtschaft zur Burg selbst war darin aber lediglich ein Nebenschauplatz. Für weniger als 90 Sekunden werde die Gaststube im Endprodukt zu sehen sein. Dazu noch unter anderem Namen: «Burg darf die Burg nicht heissen, sondern Sternen», informiert der Journalist. Eine Erklärung für die saloppe Namensänderung liefert er aber nicht. 

Trotz der mangelnden Gesprächigkeit schien der Regisseur eine gewisse Faszination auszustrahlen. «Die meiste Zeit hockt oder kauert der Regisseur irgendwo, die weisse Schildmütze tief ins Gesicht gezogen, pausenlos rauchend», liest man im Artikel. Letzteres habe ihm der Grossteil seiner Equipe nachgemacht. 

Das Zigarettenkartell

Aber nicht nur die Japaner hatten in den Achtzigerjahren eine Vorliebe für Zigaretten. Ein kurioses Inserat von Denner richtete sich an die rauchende Bevölkerung. Gross und fett prangte auf der Inseratenseite eine «Mitteilung an alle Raucherinnen und Raucher». Im dreispaltigen Inserat – verfasst von Denner-Gründer Karl Schweri höchstpersönlich – wittert der Chef des Discounters ein Kartell unter den Zigarettenherstellern. 

Er rät deshalb, Tabakwaren nur bei Denner einzukaufen. Dort seien Zigaretten grundsätzlich am billigsten und «frei von Kartellpreisen». Für den ungebildeten Leser hat Schweri auch gleich eine Erklärung zum Begriff Kartell parat: «Kartell = freche fremde Hände in Ihrem Portemonnaie!». Um den «Zigaretten-Bonzen» einen Strich durch die Rechnung zu machen, solle man Zigaretten nur noch «stangenweise» bei Denner einkaufen. Ein guter Verkäufer war er allemal, der Herr Schweri.

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