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Meinung

Kolumne «Heute vor»
Ein Zweijähriger auf Abwegen

Das Dreirad ist bei den Kleinsten ein beliebtes Fortbewegungsmittel. 
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Manchmal bereiten uns Dinge solche Freude, dass wir alles um uns herum vergessen. Ob ein fesselndes Buch, das neuste Videospiel oder die Arbeit im Garten – die Tätigkeiten, die uns die Zeit und unsere Sorgen vergessen lassen, ändern sich mit dem Älterwerden. Im zarten Alter von zweieinhalb Jahren braucht es manchmal nicht viel, wie ein Blick ins Archiv dieser Zeitung zeigt. Manchmal reicht einfach nur eine gute Fahrt auf dem Dreirad.

Eine gute Zeit hatte das «Bübchen» im Mai 1973 bestimmt, als er auf seinem Gefährt vom Horgenberg aus losfuhr und sich auf ein kleines Abenteuer begab. Wie der damalige Autor im linksufrigen «Anzeiger des Bezirks Horgen» schreibt, fuhr der Kleine «einfach drauflos, solange es bergab ging». Angehalten wurde der junge Rennfahrer erst beim Schulhaus Pünt in Oberrieden, wo er «schrecklich weinend» nach seinen Eltern suchte. Dort habe man alles unternommen, damit der Knirps wieder nach Hause finde – was glücklicherweise auch gelang.

Während sich die Eltern wohl um ihren Schützling sorgten, beschäftigte das Wohlergehen gewisser Wasservögel die Autoren der «Zürichsee-Zeitung». Von den Schwänen sei zu melden: «Im Gugger Zollikon haben acht Junge das Nest verlassen.» Derweil habe es beim Strandbad Wyden in Erlenbach, wo in den letzten Jahren stets gebrütet worden sei, dieses Jahr keinen Nachwuchs gegeben.

Pech hatte auch eine Schwanendame beim Küsnachter Horn. Da es kein Schilf mehr an ihrem bisherigen Brutplatz gehabt habe, habe es sich das Weibchen, «eigensinnig, wie Schwäne sind», in der dunklen Schiffswerft gemütlich gemacht. Plötzlich seien aber dort Eier und Schwäne verschwunden.

Beim Rumensee habe sogar ein grosser «Hühnerweih» – also ein Habicht – dabei beobachtet werden können, wie er den Tieren zusetzte. Jedoch hätten die älteren Schwäne ihre jüngeren Artgenossen tapfer «mit Schnabel und Flügelschlag» verteidigt. Heutzutage, wo der Bestand der grossen Wasservögel Rekordwerte erreicht und die Tiere mancherorts gar zur Plage werden, wäre ein solcher Artikel wohl kaum vorstellbar.