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Nach Absage des Alba-Festivals
Albaner fordern von Zürcher Regierung eine Entschuldigung

Katerstimmung: Das bereits aufgebaute Festival musste letzte Woche wieder abgebaut werden.
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«Überrascht und etwas enttäuscht» hat der Rat der Albaner der Schweiz die Begründung für die kurzfristige Absage des Alba-Festivals letzte Woche zur Kenntnis genommen. In einem Brief, der von Ratspräsidentin Lurata Reci unterschrieben ist, heisst es, die Begründung sei «äusserst diskriminierend» für die Albaner.

Regierungspräsidentin Jacqueline Fehr (SP) hatte in einer Präsidialverfügung geschrieben, das Alba-Festival richte sich «primär an eine stark betroffene Community». Erkenntnisse aus dem Contact-Tracing zeigten, «dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit Covid-19 infizieren». Entsprechend hätten «auf den Intensivstationen überdurchschnittlich viele Patienten einen Bezug zum Balkan».

«Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam und durch die Impfung heraus.»

Lurata Reci, Präsidentin des Rats der Albaner

Eine Bevölkerungsgruppe derart in den Fokus zu stellen und zum Sündenbock für die aktuelle epidemiologische Lage zu machen, sei hochproblematisch, findet der Rat, der die Interessen der Albaner in der Schweiz vertritt. Das schaffe Vorurteile und führe zur Spaltung der Gesellschaft.

Dabei müssten jetzt alle an einem Strang ziehen, die gesamte Bevölkerung müsse zum Impfen motiviert werden. «Denn eines ist sicher: Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam und durch die Impfung heraus», schreibt Lurata Reci im Brief an den Zürcher Regierungsrat und fordert von diesem eine öffentliche Entschuldigung.

Werden Tickets zurückerstattet?

Derweil lecken die Veranstalter des Festivals ihre Wunden. Dass sich die Politik über alle Parteigrenzen hinweg für das Alba-Festival einsetze und sich «mit uns solidarisiert, freut uns sehr», schreibt auf Anfrage Michel Pernet von der Agentur Blofeld im Namen von Veranstalter Adem Morina. Am Montagmorgen hatten diverse Fraktionen im Kantonsrat Kritik an Regierungspräsidentin Fehr geübt.

Nähere Angaben zum finanziellen Schaden kann oder will Pernet nicht machen. Der Betrag sei erst dann zu beziffern, wenn alle Lieferantenrechnungen eingetroffen seien. Unklar bleibt damit auch, ob die Käuferinnen und Käufer der Festivaltickets bis zu 150 Franken entschädigt werden. 250 Personen haben am Aufbau des Festivals gearbeitet, insgesamt 20’000 Besucherinnen und Besucher waren erwartet worden.

Das weitere Vorgehen werde gegenwärtig mit einem Anwalt besprochen, schreibt Pernet.