Tierschützer entsetztDelons Hund soll eingeschläfert werden – und mit dem Filmstar ins Grab
Der kürzlich verstorbene Filmstar hat den Wunsch hinterlassen, dass sein Hund Loubo getötet und mit ihm begraben werde.
Mit dem Kriminalthriller «Der eiskalte Engel» legte Alain Delon den Grundstein seines Images als gefühlloser Schönling, der jeden verführt und niemanden liebt. Auch im richtigen Leben haftete ihm dieser Ruf an, tatsächlich verbrachte der Star die letzten 20 Jahre seines Lebens zurückgezogen und allein – bis auf seine Hunde.
Diese liebte er über alles. Der Filmstar hatte auf seinem Landgut sogar einen Friedhof für sie angelegt. 35 Hunde von Delon sollen dort begraben sein. «Meine Hunde haben mich nie enttäuscht», heisst es in seiner Biografie.
Dass seine Tierliebe wirklich grenzenlos war – auch im moralischen Sinn –, zeigt nun eine Posse in Frankreich. Delon äusserte laut BBC zu Lebzeiten den Wunsch, dass sein Hund Loubo, ein 10-jähriger Belgischer Schäferhund, «auf humane Weise getötet» und in Delons Grab beigesetzt werde.
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Die letzte Ruhe mit Loubo zu teilen, war kein unüberlegter Spleen eines sterbenden Mannes. Wie die BBC präzisiert, hatte Delon im Jahr 2018 dem Magazin «Paris Match» gesagt, dass er mit seinem Hund begraben werden wolle, den er «wie ein Kind» liebe. «Ich habe in meinem Leben 50 Hunde gehabt, aber zu diesem habe ich eine besondere Beziehung. Er vermisst mich, wenn ich nicht da bin.» Und: «Wenn sich abzeichnet, dass ich vor ihm sterbe, werde ich den Tierarzt bitten, uns zusammen gehen zu lassen. Er wird ihm eine Spritze geben, damit er in meinen Armen stirbt.» Dies sei ihm lieber als die Vorstellung, dass der Hund vor Kummer über seinen Tod «auf meinem Grab stirbt».
Delons Familie beruhigt Tierschützer
Nach diesem Interview verurteilte die Tierschutzorganisation 30 Million Friends die Euthanasie eines völlig gesunden Hundes und äusserte die Hoffnung, dass Loubo dereinst adoptiert werden würde.
In Frankreich gibt es kein Gesetz, das es den Besitzern verbietet, ihre Haustiere einzuschläfern. Aber ob das auch posthum möglich ist? Als Delons Wunsch nach seinem Tod bekannt wurde, reagierten Tierschutzorganisationen jedenfalls umgehend. Die älteste und grösste darunter, die Société Protectrice des Animaux (SPA), schrieb in einem Communiqué: «Das Leben eines Tieres sollte nicht von dem eines Menschen abhängen. Die SPA nimmt Alain Delons Hund gerne auf und findet eine Familie für ihn.»
Nach den Protesten der Tierschützer sagte Delons Tochter Anouchka nun jedoch, dass der Hund nicht getötet werde und in der Familie bleibe. Auch die französische Tierschutzorganisation FBB erklärte auf dem Nachrichtendienst X, dass «Loubo natürlich nicht eingeschläfert wird». Interessantes Detail: FBB steht für Fondation Brigitte Bardot – Alain Delon und Brigitte Bardot verband zeitlebens eine tiefe Freundschaft.
Loubo scheint tatsächlich mit dem Leben davonzukommen. In der offiziellen Erklärung zu Delons Tod heben dessen drei Kinder den Hund jedenfalls auf ihre Stufe: «Alain-Fabien, Anouchka, Anthony und Loubo sind zutiefst betrübt über das Ableben unseres Vaters.»
SDA/phz
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