AboDenkwürdige BundesratssitzungAlain Berset geht aufs Ganze
Vor dem Kollegium beteuert der Bundespräsident, er habe «keine Kenntnis von Indiskretionen». Daran wird er fortan gemessen. Wie brisant die Aussprache war, zeigt ein Satz aus dem Mediencommuniqué.
Der Bundesrat hatte an seiner ordentlichen Sitzung vom Mittwochmorgen offenbar grossen Gesprächsbedarf in eigener Sache. Die Themen: gezielte Indiskretionen aus dem Departement Berset an den Ringier-Verlag und das gestörte Vertrauensverhältnis im Siebnergremium.
Alain Berset, der seit Jahresbeginn als Bundespräsident die Sitzungen leiten sollte, musste während eines Teils der Diskussionen vor die Tür. Damit konnten die drei Kolleginnen und drei Kollegen ohne ihn über ihn reden. Viola Amherd, die Vizepräsidentin, informierte danach Berset über das Resultat der Diskussion. Dann sprach der Bundesrat in Vollbesetzung weiter.