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Geldblog: Wachstum der Banken
Kann ich bei UBS und Vontobel eine Erholung erwarten?

Begrenztes Potenzial: Das gegenwärtige Tiefzinsumfeld macht es für die Institute schwierig, ihre Erträge zu steigern.
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Als Kleinaktionär besitze ich neben Aktien mit erfreulichem Verlauf wie Nestle, Novartis, Roche und Zur Rose auch Sorgenkinder wie Vontobel und UBS. Kann hier in den nächsten fünf Jahren eine Erholung erwartet werden? Leserfrage von H.R.

Bis jetzt sind die Schweizer Banken gut durch die Coronakrise gekommen und haben aufgrund der regen Handelstätigkeit der Kunden mehrheitlich ansprechende Zahlen vorgelegt. Geholfen hat den Instituten, dass sie in den letzten Jahren grosse Liquiditäts- und Kapitalpolster aufgebaut hatten. Ich rechne aber damit, dass es bei einigen Instituten wegen der Pandemie künftig vermehrt zu Ausfällen bei Firmenkrediten kommt. Davon sind insbesondere die Grossbanken betroffen. Die UBS dürfte dies aber gut verkraften können. Im dritten Quartal hatte die Grossbank noch einen Gewinnsprung geschafft und 2,1 Milliarden Dollar verdient, was bei den Aktionären gut angekommen ist.

Momentan präsentieren sich bei der UBS die globale Vermögensverwaltungssparte, das Investment Banking und die institutionelle Vermögensverwaltung in robuster Form. Für mögliche Kreditausfälle hat die UBS im Schweizer Geschäft bereits Rückstellungen getätigt. In den letzten Wochen haben die UBS-Aktien einiges aufgeholt. Das künftige Potenzial ist nach dieser Erholung meines Erachtens begrenzt. Denn die Aussichten bleiben für die europäischen Banken verhalten. Das gegenwärtige Tiefzinsumfeld macht es für die Institute schwierig, ihre Erträge zu steigern. Darüber hinaus sind die Märkte mit vielen Unsicherheitsfaktoren konfrontiert, was die Perspektiven der Grossbank im Vermögensverwaltungsgeschäft und im Investment Banking rasch wieder eintrüben könnte.

«Vontobel hat für die ersten neun Monate des Jahres einen starken Neugeldzufluss.»

Etwas Impulse könnte die Aktie von neuen Kostensparmassnahmen und einer weiteren Digitalisierungsstrategie bekommen, die unter dem neuen Konzernchef Ralph Hamers, der die Leitung der Bank im November von Sergio Ermotti übernommen hat, vorangetrieben wird. Zwar wird der neue UBS-Chef die Strategie der Bank kaum grundlegend verändern. Weil die Wachstumschancen derzeit bescheiden sind, wird er wohl in erster Linie an den Kosten schrauben. Allerdings hat UBS-Präsident Axel Weber den diesbezüglichen Spielraum bereits eingeengt, indem er verkündet hat, dass trotz schwacher Konjunktur wegen der Coronakrise bei der UBS derzeit kein Stellenabbau vorgesehen sei.

Mehr Kurspotenzial sehe ich bei der Bank Vontobel. Die Gruppe hat für die ersten neun Monate des Jahres einen starken Neugeldzufluss sowohl bei den institutionellen Kunden wie bei den Vermögensverwaltungskunden ausgewiesen. Neugelder sind die Basis für eine künftige Gewinnsteigerung. Darum ist es bei den Vermögensverwaltungsbanken eine der wichtigsten Kennzahlen. Angesichts der Tatsache, dass die betreuten Kundenvermögen bei Vontobel auf einen neuen Höchstwert geklettert sind, sollte in diesem Jahr ein starkes Ergebnis drin liegen, zumal der Netto-Neugeldzufluss mit Plus 9 Prozent deutlich über dem eigenen Zielband von 4 bis 6 Prozent lag. Auch im Geschäft mit institutionellen Kunden im Asset Management verzeichnet die Gruppe einen Neugeldzufluss und kann wachsen. Dies dürfte von den Aktionären honoriert werden. Persönlich bin ich gegenüber Bankaktien skeptisch und generell zurückhaltend. Aus meiner Sicht zählt Vontobel aber in diesem Segment zu den bevorzugten Titeln.