Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche«adiCoin»: Aktivisten blamieren Adidas mit Mega-Prank an Tech-Konferenz
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
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Jetzt hat es Adidas schon wieder erwischt. An der Tech-Konferenz Web Summit in Lissabon gaben sich Aktivisten als Adidas-Vertreter aus und präsentierten mit einem professionellen Auftritt die neuesten Ideen des Sportartikelherstellers: Adidas werde ihre Beschäftigten in armen Ländern künftig in einer virtuellen Währung, dem «adiCoin» bezahlen. Diese könnten damit in der virtuellen Welt die teuren Schuhe kaufen, die sie sich in der realen Welt niemals leisten könnten. Die Vertreter des Aktivisten-Kollektivs «Yes Men» wollen damit auf angeblich unfaire Arbeitsbedingungen und Löhne aufmerksam machen. Mit einer ähnlichen Aktion hatten sie Adidas bereits an der Berliner Fashion Week Anfang Jahr an den Pranger gestellt. Adidas weist die Vorwürfe zurück. Konzernchef Bjørn Gulden muss sich langsam Gedanken machen, warum die Adidas-Marketing-Auftritte von den Aktivisten so einfach zu kopieren sind.
Bund vergibt Cybersecurity-Auftrag konkurrenzlos an Orange Cyberdefense Switzerland
Der Bund hat vergangene Woche einen wichtigen Auftrag hinsichtlich der Weiterentwicklung der demokratischen Teilhabe vergeben: Die Firma Orange Cyberdefense Switzerland unter Führung von Nicolas Lutz erhält 800’000 Franken, um von 2024 bis 2027 die Systeme für die Stimmabgabe per Internet («E-Voting») auf Schwachstellen zu überprüfen. Das Unternehmen ist seit letztem Jahr eine Tochter des französischen Kommunikationskonzerns Orange, der damit wieder in der Schweiz aktiv ist. 2012 hatte er seine Schweizer Mobilfunktochter verkauft – 2015 wurde sie von den neuen Besitzern in Salt umbenannt. Der Grund für den Verkauf war damals, dass die französischen Besitzer die Nummer eins oder zwei im Schweizer Markt werden wollten, was aber nicht gelang. Was die Überprüfung von E-Voting-Systemen angeht, müssen sie sich diese Sorgen nicht machen: Orange Cybersecurity Switzerland hat den Auftrag konkurrenzlos gewonnen – laut dem Bund verfügt keine andere Firma über die nötigen Kompetenzen.
«Bilanz» wirbt in «Reichsten»-Ausgabe mit Sonderangebot und Globus-Gutschein um neue Abonnenten
Die 300 Reichsten, die das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» jeweils errechnet, sorgen jedes Jahr für Gesprächsstoff. Seit Donnerstag wissen wir: Chanel-Erbe Gérard Wertheimer ist mit 42 Milliarden Franken Vermögen erstmals der reichste Mensch der Schweiz. Bei «Bilanz» gilt die «Reichsten»-Ausgabe als diejenige, die sich besonders gut verkauft. Der Verlag wirbt darum mit einem Sonderangebot: Wer jetzt ein Jahresabo bestellt, zahlt nur 199 statt 250 Franken und erhält dazu einen 50-Franken-Gutschein vom Globus. Eine gut gemeinte Aktion, die sich aber sicher nicht an die im Heft Porträtierten richtet. Ernesto Bertarelli, Christoph Blocher oder Logistikunternehmer Klaus Michael Kühne könnten mit ihren Milliarden-Vermögen gleich den ganzen Globus kaufen. Zumindest der in Nöten geratene Globus-Besitzer René Benko hätte dagegen wohl kaum etwas einzuwenden.
Bildsprache in Dankesrede für früheren Hotelleriesuisse-Präsident lässt aufhorchen
Die Delegierten des Hotelierverbands Hotelleriesuisse haben am Mittwoch Martin von Moos zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Andreas Züllig, der dem Verband neun Jahre lang vorgestanden war. «Wir stellen heute mit Stolz und Freude fest, dass Andreas Züllig die Bergtour mit der von ihm angeführten Seilschaft bravourös gemeistert hat», blickte ein Vorstandsmitglied in seiner Dankesrede zurück. Er spielte damit darauf an, dass Züllig den Schweizerhof auf der Lenzerheide führt, also Berghotelier ist. Welches Sprachbild wohl dereinst in der Dankesrede für von Moos vorkommen wird? Er führt die Seminarhotels Belvoir und Sedartis in Rüschlikon und Thalwil in der Zürcher Agglo.
red
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