Geldberater antwortetAdecco-Kurs ist ein Spiegelbild für die Krise in Deutschland und Frankreich
Die Firma hat eine hohe Dividendenrendite – doch solange Europa nicht auf Touren kommt, wird sich die Aktie kaum stark erholen.
![Gebäude mit dem Logo der Adecco Group, einem Vermittler für temporäre Arbeitskräfte, an der Fassade.](https://cdn.unitycms.io/images/EE8Pb3FE4q195TbR4B_IVJ.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=eaffTg13JGY)
Ich hatte 400 Adecco-Aktien mit Einstandspreis 46.60, habe aber die Hälfte 2023 verkauft. Die Aktie ist weiter gesunken. Ist eine Erholung in Sicht? Soll ich die restlichen 200 Stück auch verkaufen? J.K.
Nein. Die Entwicklung der Adecco-Aktie ist ein Trauerspiel, doch auf dem tiefen Kursniveau würde ich nicht mehr verkaufen. Der Kursverlauf der Adecco-Papiere ist ein Spiegelbild für den Zustand Europas – insbesondere von Deutschland und Frankreich.
Europa ist für fast 60 Prozent der Gruppeneinnahmen verantwortlich. Nur 17 Prozent entfallen auf die USA und 21 Prozent auf Japan und die restliche Welt. Innerhalb von Europa macht Adecco am meisten Umsatz in Frankreich, wichtig sind auch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Grossbritannien, Italien und Irland. Das boomende Spanien macht nur einen kleinen Umsatzanteil aus.
Solange Europa nicht auf Touren kommt, wird sich die Adecco-Aktie kaum stark erholen. Dass ich die Aktie auf dem tiefen Niveau trotzdem nicht mehr abstossen würde, hat zwei Gründe: Unter dem neuen CEO Denis Machuel hat Adecco ein Sparprogramm in die Wege geleitet, welches erste Früchte bringt und die Gewinnqualität verbessert.
Vor allem weist Adecco eine hohe Dividendenrendite von rund 10 Prozent aus. Zwar ist die Dividende nie garantiert und kann gekürzt werden. Da Adecco in der Lage ist, viel Free Cash Flow zu generieren, gehe ich davon aus, dass die Dividende gesichert ist.
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