Cyber-Attacke am Abstimmungssonntag318 Gemeinde-Websites nach Hackerangriff offline – Motiv unklar
Am Sonntag konnten Dutzende Internetseiten von Schweizer Gemeinden und von zwei Kantonen nicht erreicht werden. Ein Unternehmen, das die Seiten verwaltet, ist Ziel einer Cyber-Attacke geworden.
Der Ostschweizer Website-Anbieter Backslash war am Morgen des Abstimmungssonntags von einem Hackerangriff betroffen gewesen. In der Folge waren zahlreiche Gemeinde- und Kantons-Websites nicht erreichbar. Am Nachmittag waren bis auf die Website des Kantons Schwyz alle wieder erreichbar.
Vom Angriff betroffen waren 318 Gemeinde-Websites und die Internetseiten der Kantone Schwyz und Glarus, wie Backslash auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Ziel des Angriffs war der Online-Auftritt des Kantons Schwyz. Die erste Meldung eines Angriffs verzeichnete der Anbieter in der Nacht auf Sonntag um 1.30 Uhr. Backslash könne nicht sagen, bis wann die Probleme komplett behoben sind.
Motiv unbekannt
Über die Motivation des Angriffs sei derzeit nichts bekannt, teilte das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) mit. Es konnte auch kein Zusammenhang mit dem Abstimmungssonntag hergestellt werden. Es ging kein Erpresserschreiben oder ähnliches ein. Laut dem BACS gibt es auch keine Hinweise auf eine Verletzung der Integrität oder Vertraulichkeit von Daten der betroffenen Behörden und Gemeinden.
Beim Hackerangriff handelte es sich konkret um einen Überlastungsangriff, einen sogenannten DDOS-Angriff, wie CH Media am Sonntag zuerst berichtete. Unbekannte haben die Kapazität des externen Rechenzentrums von Backslash gezielt mit unzähligen Anfragen überlastet, weshalb sich die Websites des Kantons und der Gemeinden nicht aufrufen oder nutzen liessen.
Im Kanton Aargau verwaltet das Unternehmen die Internetseiten von 68 Gemeinden. Darunter kleinere Gemeinden wie Biberstein, Buchs und Kölliken, aber auch die Städte Aarau, Baden und Brugg. Die Medienstelle der Stadt Aarau bestätigte den Cyberangriff auf deren Website-Anbieter auf Nachfrage. Auch in der Ostschweiz waren Gemeinde-Webseiten betroffen, etwa jene von Frauenfeld.
Kein Einfluss auf Abstimmungen
Nicht davon betroffen war die Website des Kantons Aargau. Der Hackerangriff auf den externen Anbieter habe auch keinen Einfluss auf die Übermittlung der Abstimmungsresultate von den Gemeinden an den Kanton gehabt, hiess es auf Anfrage. Auch in den Kantonen Glarus und Schwyz hat der Angriff keinen Einfluss auf die Ergebnisse der eidgenössischen Abstimmungen.
So waren die Ergebnisse im Kanton Glarus wie gewohnt online verfügbar. Betroffen seien nur die Websites der Verwaltung. Interne Systeme wurden nicht angegriffen, teilte der Kanton auf X mit.
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SDA/oli
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