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AboZürcher Infektions- und Impfzahlen
Ab einer Impfquote von 60 Prozent stecken sich nur noch wenige an

Der Zürcher Kreis 6 – in dem zum Beispiel Stadtpräsidentin Corine Mauch wohnt – ist mustergültig. Mit einer Quote von 67 Prozent weisen die Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere Unter- und Oberstrass den zweithöchsten Impfwert des Kantons auf. Gleichzeitig ist die Ansteckungsquote sehr tief. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz liegt bei 26 pro 100’000 Menschen. Bei gut 35’000 Einwohnern – so viel wie in Uster – haben sich also in einer Woche etwas mehr als 60 Personen infiziert.

Eine tiefere Quote haben wohl nur kleine Dörfer, in denen vom 10. bis 16. August gar niemand Corona-positiv gemeldet wurde. Diese Dörfer stehen auf unserer Grafik trotzdem nicht besser da, weil wir aus statistischen Gründen bei der üblichen Angabe «0–3 Infizierte» den Mittelwert 1,5 nahmen.

Am anderen Ende der Grafik, welche die Impfquote mit der Ansteckungszahl kreuzt, steht Schmidrüti, ein Ortsteil von Turbenthal: höchste Infektionsrate, nur 30 Prozent Geimpfte. Die tiefe Einwohnerzahl kann die Statistik aber verzerren.

Dieser Effekt spielt wohl auch bei den statistischen Ausreissern eine Rolle: Der Kleinandelfinger Ortsteil Alten weist bei den Angesteckten eine der höchsten Quoten aus, obwohl respektable 55 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. In Laupen, einem Ortsteil von Wald, sind wiederum wenige geimpft, aber auch nicht so viele infiziert. Dasselbe gilt für Bäretswil, Hittnau, Samstagern und mit Abstrichen in Mettmenstetten.

Folgende Aussage kann aufgrund der Werte von 250 Orten und Ortsteilen (aufgeteilt nach Postleitzahl) dennoch gemacht werden: Je mehr Personen geimpft sind, desto weniger stecken sich mit dem Virus an. Ab etwa 60 Prozent Geimpften sinkt die Ansteckungsquote noch steiler als zuvor.

«Die Impfung nützt», sagt Patrick Borer, Kommunikationschef der Gesundheitsdirektion (GD). Das zeigt auch folgende Zahl: 95 Prozent der in den Zürcher Intensivstationen liegenden Personen mit schweren Verläufen sind nicht geimpft.

«Berset-Effekt» bei Impfungen?

Den Zürcher Impffreunden können zwei Fakten Mut machen: Erstens stellt die GD im Moment eine Zunahme der Registrierungen und Spontanimpfungen fest – eventuell der verspätete «Berset-Effekt». Der Bundesrat hatte am 11. August angekündigt, die Schnelltests kostenpflichtig zu machen.

Zweitens starten am Samstag in Gossau die Impfmobile, welche in die Gemeinden und an Berufs-, Mittel- sowie Hochschulen fahren. Sie sollen die Impfung noch niederschwelliger machen. Gossau hat übrigens vier Ortsteile, wobei Ottikon impftechnisch nachhinkt. Vielleicht holen dessen Einwohner am Wochenende auf.

Korrektur vom 24.8.2021: In einer früheren Fassung dieses Artikels war die Trendlinie in der Hauptgrafik gebogen, was fälschlicherweise suggerierte, dass die Zahl der Ansteckungen ab einem gewissen Impfungsgrad auf null fällt (Grund war ein technischer Fehler: eine lineare Trendlinie wurde über eine logarithmische Skala gelegt). Zudem waren alle Inzidenzwerte auf der vertikalen Achse um den Faktor sieben zu hoch, wodurch sich aber an der Grundaussage zur Korrelation aber nichts ändert.