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Ex-Politiker vor Gericht
Exhibitionismus-Prozess in Olten: Zeuginnen berichten

Entblösst am Fluss: Der ehemalige Politiker soll an der Aare Frauen und Mädchen belästigt haben. (Symbolbild)
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Im Prozess vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen gegen einen 55-jährigen Schweizer haben am Montag mehrere Zeuginnen über das Erlebte berichtet. Der ehemalige Aargauer Grossrat der Mitte ist unter anderem wegen mehrfachem Exhibitionismus angeklagt.

Zwei Mädchen, die zum Zeitpunkt der Taten im Sommer 2022 erst 15 Jahre alt waren, hatten den Mann beim Nacktbaden in Erlinsbach im Kanton Solothurn gesehen. Sie hätten sich zuerst «nichts dabei gedacht», dies komme dort vor, sagten sie vor Gericht.

Dann sei der Angeklagte aber in die Nähe gekommen und habe wenige Meter von ihnen entfernt masturbiert, das sei «gruusig» gewesen. Als sie gehen wollten, sei er ihnen gefolgt. Die beiden Freundinnen flüchteten auf ihren Trottinetten.

Nackt auf dem Velo

Eine ältere Frau ging im Mai 2018 auf einen Spaziergang durch einen Wald an der Aare in Obergösgen, als ihr ein nackter Velofahrer entgegenkam. «Es war ziemlich warm, ich dachte, vielleicht geht er baden», sagte die Frau vor Gericht aus.

Der Velofahrer habe sie dann, «mit der Hand an seinem Geschlecht», in ein Gespräch verwickeln wollen und sei ihr, mit dem Velo auf seiner Seite, nachgerannt.

Schliesslich habe der Nackte sie mit dem linke Arm von hinten gepackt und sie mit der rechten Hand betastet, auch an der Brust. Sie habe sich gewehrt, indem sie ihm ihr Jacke ins Gesicht geschlagen habe. «So, jetzt können Sie es bei der Polizei melden», habe der Mann dann gesagt und sei weggegangen.

Seit dem Vorfall gehe sie nicht mehr alleine durch den Wald. Auch ein weiteres Opfer, eine jüngere Frau, sagte, sie sei seit dem Vorfall nie mehr am Ort des Vorfalls an der Aare gewesen und gehe nicht mehr alleine im Wald spazieren.

Schöne Füsse küssen

Eine andere ältere Frau, die mit dem Hund spazieren ging, beschrieb, wie der Mann sie nach der Zeit gefragt habe und ob es sie störe, dass er nackt sei. Er habe ihr Komplimente für ihre schönen Füsse gemacht und gefragt, ob er die Füsse küssen dürfe. Er habe sie dann an der Brust angefasst. Sie wehrte sich. Der Hund habe gebellt.

Dem ehemaligen Aargauer Mitte-Grossrat wird neben mehrfachem Exhibitionismus auch mehrfache sexuelle Handlungen mit Kindern vorgeworfen, weil manche der Opfer zwischen 13 und 15 Jahren alt waren.

Von den 23 Vorfällen betroffen waren laut Anklageschrift 35 Frauen und Mädchen. Sie waren alleine, zu zweit oder zu dritt im Naherholungsgebiet an der Aare unterwegs. Rund die Hälfte der Opfer hat auf eine Privatklage verzichtet, die andern verlangen zum Teil eine Genugtuung von bis zu 8000 Franken, wie aus der Anklageschrift hervorgeht.

SDA/oli