Vorwürfe gegen Aargauer Ex-GrossratMitte-Politiker wegen Exhibitionismus angeklagt
Ein 54-jähriger Politiker soll 35 junge Frauen und Mädchen belästigt haben. Aus der Mitte-Partei ist er nun ausgetreten.
Ein 54-jähriger Mann aus dem Kanton Aargau, dem die Solothurner Staatsanwaltschaft Exhibitionismus vorwirft, hat den Austritt aus der Partei Mitte Aargau erklärt. Der Schweizer hatte im Oktober auf einer Liste der Mitte für den Nationalrat kandidiert.
Er ziehe sich aus der Parteipolitik zurück, sagte der Mann in einem Video, das der «Blick» auf seinem Onlineportal am Mittwoch veröffentliche. Bei den Vorwürfen gehe es um ihn und nicht um die Partei. Der Mann war in dem Video nicht erkennbar, seine Stimme war verfremdet. «Meine Frau weiss Bescheid, und zwar seit Anfang an, Arbeitgeber und Vereinsmitglieder hingegen wissen nichts», sagte er Tele M1
Er hatte bei den Nationalratswahlen im Oktober auf einer Unterliste der Mitte kandidiert. Parteipräsidentin und Ständerätin Marianne Binder-Keller sagte der «Aargauer Zeitung», der Mann habe aufgrund des Verfahrens den sofortigen Parteiaustritt erklärt.
Frei unter Ersatzmassnahmen
Der Beschuldigte war früher für die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) Mitglied des Aargauer Kantonsparlaments gewesen. Zur Anklage sagte der Mann im Video, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft stimmten «grossmehrheitlich» nicht. Gemäss Angaben der Staatsanwaltschaft vom Montag erklärte sich der Beschuldigte teilweise geständig. Er befindet sich unter Ersatzmassnahmen auf freiem Fuss.
Die Staatsanwaltschaft klagte ihn wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind und mehrfachen Exhibitionismus an. Er soll in den Jahren zwischen 2017 und 2022 vor insgesamt 35 minderjährigen Mädchen und jungen Frauen exhibitionistische und sexuelle Handlungen vorgenommen haben.
Tatort war das solothurnische Gebiet an der Aare vor Aarau. Der Polizei nahm den Mann im Juli 2022 bei gezielten Kontrollen fest.
SDA/nlu
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