Skulpturenwege und -parks8 Kunstausstellungen unter freiem Himmel
Sich auf Kunst einlassen, sie entdecken und erleben – das kann man nicht nur im Museum, sondern auch auf diesen Skulpturenwegen oder -parks unter freiem Himmel.

In der Landschaft treten Kunst und Natur in einen Dialog, ergänzen sich zu einem Gesamtkunstwerk oder stehen im Kontrast zu ihr. Es locken dabei nicht nur die bekannten Skulpturenparks wie etwa in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny oder im Forum Würth in Chur und Rorschach. Es gibt quer durch die Schweiz viele Möglichkeiten, in der Natur durch die Kunst zu wandeln.
Parkin Not Vital, Sent GR
Das Verwirrspiel um Kunst und Realität beherrscht Not Vital perfekt. Ist der Kleinlaster mit den Tannenästen eines seiner verrückten Objekte? Sind die Steine in der Waldlichtung arrangiert oder eine Laune der Natur? Im «Parkin» des international bekannten Künstlers ist man nie ganz sicher, ob er die Betrachtenden nicht an der Nase herumführen will.
Der weitläufige Park eingangs Sent verlangt auch ein gutes Auge, denn man trifft an den unmöglichsten Orten auf seine Kunstobjekte. Manchmal sind sie auf den ersten Blick gar nicht sichtbar, wie etwa das per Knopfdruck versenkbare Haus. Oder so unscheinbar wie die Stange, die den Fröschen aus dem Teich helfen soll. Überraschend sind sie alle: die Chromstahlbrücke oder die fliegende Bühne, das Glashaus oder der behaarte Turm.
www.notvital.com/en/fundaziun, Eintritt nur mit Führung, jeweils freitags von Juni bis Oktober, sent@engadin.com, 081 861 88 29
Parc de sculptures monumentales, Château Vaumarcus, NE
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Allein schon der tollen Aussicht wegen sollte man das Schloss Vaumarcus in leicht erhöhter Lage zwischen Neuchâtel und Yverdon einmal aufsuchen. Es gibt noch einen weiteren Grund: Rund um das Schloss und im weitläufigen Park wurde ein Skulpturenpark eingerichtet. Künstler wie André Masson, Francesco Marino Di Teana, Paolo Bellini oder Yves Dana präsentieren hier ihre Werke, die man auch kaufen kann.
www.caiv.ch, jederzeit zugänglich, ausser wenn das Areal für eine Veranstaltung oder Hochzeit genutzt wird, 032 836 36 36.
Skulpturenpark Kloster Schönthal, BL

Die Kunstwerke rund um das Kloster Schönthal in Langenbruck stehen nicht zufällig hier, sondern wurden von den Künstlern und Künstlerinnen mehrheitlich ortsspezifisch entwickelt. Zuvor machten sie sich jeweils mit dem Kloster, seiner Geschichte und der archaischen Landschaft vertraut. So bekam das einstige Munitionsdepot durch Roman Signer eine neue Funktion, die lautstark an seinen ursprünglichen Zweck erinnert. Hamish Black stellt ein geöffnetes Buch vor das Kloster und Not Vitals Pfefferbaumast erinnert an den Wanderstab eines Pilgers.
www.schoenthal.ch, das ganze Jahr zugänglich
Château Vullierens, VD

Es sind nicht nur die zahlreichen Gärten, die ins Château Vullierens in den Weinbergen oberhalb von Morges locken. Hier befindet sich auch ein Skulpturenpark. Die jetzige Schlossherrin und Malerin Dorianna Destenay initiierte diese umfangreiche Sammlung mit Werken von Schweizer und internationalen Künstlern wie Gillian White, Pol Quadens oder Beverly Pepper. Man findet die inzwischen rund 80 Objekte in den verschiedenen Gärten, aber auch entlang der Allee oder im naturbelassenen Bereich, sodass man sich am besten mit dem Plan auf den Rundgang macht, um keines zu verpassen.
www.chateauvullierens.ch, geöffnet vom 1. Mai bis 31. Oktober, teilweise nur am Wochenende
Skulpturenpark Ennetbürgen, NW

Es lohnt sich, nicht nur der schönen Landschaft wegen nach Ennetbürgen zu kommen. Im Park neben der Flugpiste kann man gleichzeitig in die Schweizer Skulpturengeschichte eintauchen und 40 Werke von Kunstschaffenden bestaunen. Etwa die grosse Kugel verschweisster Stahlstäbe von Werner Bitzigeio oder Rochus Lussis ausgediente Telefonkabine, die er mit siebzig «Spuren» bespielt. Es sind mit einer Motorsäge geschnittene Nastücher, die in Gesprächen Tränen trockneten.
Eine Wolke symbolisiert die Skulptur von Josua Wechsler, die aus Stäben und Verbindungsteilen von Vierkantrohren besteht. Das Spezielle in diesem Skulpturenpark: Die Objekte können auch gekauft werden.
www.skulpturenpark-ennetbuergen.ch, ganzjährig offen
Kulturweg Limmat, AG
Wer bei der Holzbrücke in Baden aus der Hektik der Stadt in die Stille an der Limmat hinuntersteigt, taucht wie in einen neuen Raum ein. Es ist ein Kunstraum mit über 20 Skulpturen, nur eben unter freiem Himmel. Über manche Objekte stolpert man fast, wie die «10 guten Vorsätze» von Theodor Huser. Andere wiederum übersieht man beinahe, wie Heiner Richners «Steinring».

Also heisst es, die Augen offen zu halten, damit man die Werke bis nach Neuenhof und auf der anderen Limmatseite zurück nicht übersieht. Schliesslich machen schon die beiden Augen an der Holzbrücke von Vincenzo Baviera unter dem Titel «Flussobservatorium» darauf aufmerksam, dass es hier viel zu sehen gibt.
www.kulturweg-limmat.ch, frei zugänglich
art-st-urban, Kloster St. Urban, LU

Schon seit Jahrhunderten ist das ehemalige Zisterzienserkloster mit seinem Ursprung im Jahr 1184 ein Zentrum für Kultur und Kunst. Die Parkanlagen und das Areal um St. Urban bieten eine besondere Kulisse für die Skulpturen, die periodisch ergänzt und ausgewechselt werden. Das von Gertrud und Heinz Aeschlimann privat gegründete und geführte Kunst- und Kulturzentrum art-st-urban hat sich in kurzer Zeit zu einem bedeutenden Ort zeitgenössischer Kunst entwickelt und zeigt etwa Werke von Zeng Chenggan, Henry John oder Magdalena Abakanowicz.
www.art-st-urban.com, ganzjährig zugänglich
Skulpturenpark Steinmaur, ZH

Mitten im Wald, auf dem Gebiet des alten Steinbruchs bei Steinmaur, befindet sich der 6500 Quadratmeter grosse Skulpturenpark mit über 100 Werken. Wer durch das Gelände wandert, entdeckt immer wieder Objekte – aus Holz, Stein, Metall, Bronze oder Kunststoff. Der «Verein Ateliers und Skulpturenpark» hat hier auch Arbeitsflächen geschaffen. So hat man die Gelegenheit, den Künstlern und Künstlerinnen über die Schulter zu schauen und die Entstehung ihrer Werke mitzuverfolgen.
www.skulpturenpark-steinmaur.ch, frei zugänglich
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