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Bis an die Grenzen des Möglichen
Drei Schweizer Extrem­sportlerinnen, die Sie kennen sollten

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Die Zürcherin Nicole Reist ist bei ihrem letzten Race Across America Mitte Juni kurz vor der Zielgeraden gestürzt und leidet seither immer noch stark unter Schmerzen. Diese Redaktion hat mit ihr in einem Interview darüber gesprochen.

Die 40-Jährige feierte als Ultraradfahrerin viele Erfolge. Sie ist damit nicht die einzige Schweizerin, die sich im Extremsport einen Namen gemacht hat. Wir stellen Ihnen drei weitere und ihre persönlichen Rekorde vor.

Evelyne Binsack (57) – ein Leben für drei Pole

Evelyne Binsack ist auch in ihrer Freizeit am liebsten draussen unterwegs.

Als erste Schweizerin erklomm Evelyne Binsack 2001 den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest. Die in Hergiswil aufgewachsene Extrembergsteigerin hat bereits im Alter von 22 Jahren die berüchtigte Eigernordwand bestiegen und mit bloss 24 Jahren als eine der ersten Frauen weltweit das Diplom der Bergführerin erhalten.

Die Liste ihrer Erfolge ist lang und abenteuerlich. 1993 wagte sie elf Erstbesteigungen von 5000 bis 6000 Meter hohen Bergen in Pakistan. Im September 2006 machte sie sich von sich zu Hause aus auf den Weg zum Südpol, den sie am 28. Dezember 2007 nur mittels eigener Muskelkraft zu Fuss, mit dem Fahrrad und auf Ski erreichte. In 484 Tagen durchquerte sie so 16 Länder.

Jahre später machte sich Binsack zu ihrem dritten Pol auf: dem Nordpol. Bevor sie losging, investierte sie elf Monate in die Planung ihrer Expedition. Am 12. April 2017 erreichte sie nach 105 Tagen unterwegs den Nordpol. Sie hatte es damit als erster Mensch überhaupt geschafft, den höchsten, den südlichsten und den nördlichsten Punkt der Welt aus eigener Muskelkraft zu erreichen.

Isa Pulver (53) – schneller als die Männer

So präsentiert sich die Radrennfahrerin auf ihrem Instagram-Profil.

Isabelle «Isa» Pulver ist in Wetzikon aufgewachsen und lebt heute in Ittigen im Kanton Bern. Bereits dreimal hat sie am härtesten Radrennen der Welt, dem Race Across America, teilgenommen – fast 5000 Kilometer mit rund 53’000 Höhenmetern durch zwölf Staaten. Bei ihrer ersten Teilnahme 2015 gewann sie das Rennen. Als sie 2019 zum zweiten Mal startete, schaffte sie es mit Platz 3 ebenfalls aufs Podest.

Am letztjährigen Rennen raste Pulver nach nur 9 Tagen, 12 Stunden und 16 Minuten über die Zielgerade, damit war sie ihren Konkurrentinnen und auch ihren Konkurrenten meilenweit voraus. Der nächstschnellste Mann lag bei ihrer Ankunft noch 170 Kilometer hinter ihr, die nächstschnellste Frau sogar noch fast 300 Kilometer. Anstatt sich schlafen zu legen, wartete die heute 53-Jährige im Ziel auf ihre Mitstreiter, um ihnen zu gratulieren, und erhielt dafür von den Organisatoren den Fairnesspreis.

Dieses Jahr entschied sie das Race Across Italy für sich und ist somit erneut Europameisterin im Ultraradfahren. Im Juli ist sie nun auch noch zur Weltmeisterin im Race Around Poland gekürt worden: Im strömenden Regen schaffte sie es als Solofahrerin, in 6 Tagen, 21 Stunden und 29 Minuten 3600 Kilometer und 30’000 Höhenmeter zurückzulegen. Ihre Zeit wurde nur von drei männlichen Teilnehmern unterboten.

Für nächstes Jahr plant Pulver, wieder am Race Across America teilzunehmen.

Eva Hürlimann (41) – ein Ironman ist nicht genug

Eva Hürlimann hat es im Extremsport bis ganz an die Spitze geschafft.

Eva Hürlimann ist eine Ultraathletin, Multisportlerin und Weltrekordhalterin aus dem bernischen Krattigen. In ihrer Kindheit und Jugend machte sie Eiskunstlauf und spielte Unihockey, bevor sie mit 18 Jahren einem Triathlonclub beitrat.

2016 schaffte sie es nach einer fünfjährigen Mutterschaftspause auf den 1. Rang am Gigathlon Switzerland und erreichte den 2. Platz am Megathlon Deutschland. Nach diesem lauten Startschuss stand sie Jahr für Jahr an verschiedenen internationalen Wettkämpfen auf dem Podest, oftmals zuoberst. 2019 gewann sie den Swissultra Deca (zehn Ironmen in zehn Tagen) mit einem Weltrekord: Sie unterbot die Zeit der Österreicherin Alexandra Meixner von 2017 um über elf Stunden und überquerte die Zielgerade nach nur 138 Stunden, 21 Minuten und 2 Sekunden.

Letzten Sommer bestritt Hürlimann den Triple-Ironman nonstop in Lensahn und wurde mit ihrem Sieg Weltmeisterin. Als sie wenig später den Triple-Ultratriathlon «One per Day» in Buchs mit einer Zeit von 36 Stunden, 35 Minuten und 27 Sekunden beendete, brach sie erneut einen Weltrekord – um unfassbare 6 Stunden.