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Zwei Stellen pro Reisebüro
1700 Menschen verlieren ihren Job in der Reisebranche

Die Corona-Pandemie hat viele Reisebüros hart getroffen und Tausende Jobs gekostet.
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Planungsunsicherheiten wegen Quarantänevorschriften, Instabilität der epidemiologischen Lage im Zielland oder Angst vor einer Erkrankung im Ausland – die Corona-Pandemie hat der Tourismusbranche stark zugesetzt.

Im Corona-Jahr 2020 ist der Umsatz von Reisebüros im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent gesunken. Während sie 2019 pro Reisebüro noch 3,27 Millionen Franken Umsatz hatten, schrumpfte dieser letztes Jahr auf 1,14 Millionen Franken, wie eine Auswertung des Schweizer Reise-Verbandes anhand der Daten von über 280 Reisebüros ergeben hat.

Die starken Umsatzeinbussen hatten dramatische Folgen für die Angestellten in Schweizer Reisebüros. Insge-samt verloren die Reisebüros etwa 1700 Vollzeitstellen – das sind 22 Prozent gegenüber dem Bestand vor der Pandemie.

Situation bleibt volatil

«Pro Unternehmen sind circa zwei Stellen verloren gegangen», so Christian Laesser, der an der Studie mitgearbeitet hat. Der Professor für Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der Universität St. Gallen sagt: «Kurzarbeit anzumelden, war für viele nicht immer möglich, da die Reisebüroangestellten viel Arbeit wegen Stornierungen hatten.»

Für kleinere Reisebüros sei es schwieriger gewesen, die Verluste aufzufangen. Noch unklar ist derzeit, wie viele Reisebüros für immer ihr Geschäft aufgeben müssen, da die Kurzarbeitsentschädigung und die weiteren Finanzhilfen bald auslaufen werden. Die Entwicklung wird laut Laesser erst in zwei Jahren erkennbar sein.

«Da massiv Kapazitäten abgebaut wurden, bleibt zu hoffen, dass man wieder genug Mitarbeiter findet, wenn die Situation wieder anzieht», so der HSG-Professor. Es bleibe aber nach wie vor volatil, so erwartet die Reisebranche eine lange Grauzone, die sehr «holprig» werde.

Zu schaffen macht der Reisebranche auch die Handhabung der Risikoländerliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Im Hinblick auf die Änderung der Quarantäneregelung für Ungeimpfte des BAG spricht sich der Schweizer Reise-Verband klar für die erste Variante aus.

Diese sieht vor, dass man bei der Einreise einen negativen Test vorweist und dann innert vier bis sieben Tagen nach der Rückkehr einen weiteren Test machen muss. Bei der zweiten Variante müssten Personen ohne Zertifikat anstatt eines zweiten Tests zehn Tage lang in Quarantäne. Sie können die Quarantäne nach sieben Tagen mit einem negativen Testergebnis aufheben. Am 20. September entscheidet der Bundesrat definitiv über das neue Einreiseregime.