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Tina Turners Vermächtnis
250 Millionen Dollar, das grösste Konzert – und ein ikonischer Look

Anfänge im Soul, Erfolge im Pop: Tina Turner hatte Erfolg mit diversen Stilen. 
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Tinas Rekorde: 180’000 Menschen in Rio de Janeiro

Bereits der Name der damaligen Operation setzte den Ton: Mit der «Break Every Rule»-Tour zog Tina Turner Ende der 80er-Jahre durch die Welt, auf dem Höhepunkt ihres triumphalen Comebacks. Mit 132 Konzerten in 12 Monaten war die Tournee auch als eine Art Abschied vom Livegeschäft geplant. Es sollte, wie man nach Auftritten bis ins neue Jahrtausend hinein weiss, gänzlich anders kommen.

Vor allem aber machten Tina Turner und ihr Tross auf dieser Tour auch in Rio de Janeiro halt, wo sie im Januar 1988 im Maracanã-Stadion vor 180’000 Leuten spielte und so den bis heute unangetasteten Rekord für die grösste zahlende Menge an einem Musikkonzert für eine Solokünstlerin aufstellte. Sie löste damit Frank Sinatra ab, der zuvor an gleicher Stätte 170’000 Menschen versammelt hatte.

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Nachdem ihre «Twenty Four Seven»-Tour im Jahr 2000 mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt hatte, vermeldete das Komitee von Guinness World Records zudem, dass Tina Turner nun mehr Konzerttickets als alle anderen Musikschaffenden verkauft habe.

Bei den Tonträgern brach sie die magische Marke von 100 Millionen verkauften Exemplaren, zudem hält sie im Vereinigten Königreich einen aussergewöhnlichen Rekord: Sie war dort als erste Musikerin in sieben aufeinanderfolgenden Dekaden in den Top-40 der Charts vertreten.

Tina Turner gewann in ihrer Karriere zwölf Grammys und zahllose kleinere Ehrungen, häufte nach zwischenzeitlicher Verschuldung ein geschätztes Vermögen mehr als 250 Millionen Dollar an – und wurde, Funfact, 2021 von der Universität Bern mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Tinas Musik: Ungestümer Soul und glitzernder Pop

In den 80er-Jahren kam für sie alles ideal zusammen: Tina Turner, die schwarze Künstlerin, die ihre Anfänge in den 60ern im R&B und Rock ’n’ Roll hatte, veröffentlichte Popsongs mit Elektrobeats, synthiebeladen und glitzernd, wie das die Zeit wollte. Ihre Stimme und ihr Auftreten bewahrten dabei stets das Ungestüme der Anfangszeiten, eine unnachahmliche Mischung.

Mit dem Album «Private Dancer» von 1984 erreichte Turner die Chartsspitzen rund um die Welt. 10 Millionen Mal wurde es verkauft, es ist ihr erfolgreichstes und das prägendste ihrer Karriere. Ein Befreiungsschlag, der Grenzen zwischen Genres und Fangruppen einriss. Und sie als Künstlerin erst recht unverkennbar machte – mit 45 Jahren auch noch in einem Alter, in dem bei vielen die Karriere endet oder in Repetition verfällt. Sie selbst wollte es kein Comeback nennen, verständlicherweise, denn Tina Turner hat immer gearbeitet.

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Tinas Weg: Die Königin mit der Mähne

Der schwarze Mini und die wilden Haare: Turner bei einem Konzert in Zürich 1987.

Sie trägt den Titel «Queen of Rock ’n’ Roll». Auch wenn Tina Turners Solokarriere mit dem Popsong «What’s Love Got to Do with It» so richtig abhob – ein Song, den sie bekannterweise erst gar nicht singen wollte –, blieb sie immer ein Rockstar.

Das hat natürlich mit ihrer rauen, wuchtigen Art zu singen zu tun. Doch auch wie sie sich zu ihrer Musik bewegte, war mehr Rock als Pop: die Beine stampfend, die Arme zupackend, die Augen geschlossen, der Mund aufgerissen. Ihr Aufbruch, wie sie sich vom vergifteten, brutalen Einfluss ihres Ex-Mannes losriss, in einem für Frauen damals noch widrigeren Umfeld weiterkämpfte für ihren Traum von einer Weltkarriere und sich durchsetzte, machte sie zum Vorbild und zur Vorreiterin.

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Ihre Bühnenuniform, die sie in Varianten durchdeklinierte, gab ihr das Selbstvertrauen. In Zusammenarbeit mit Designern wie Bob Mackie und Giorgio Armani schuf sie einen Look, der ikonisch wurde: die Mähne, Minikleider, High Heels, Lippenstift. In ihrem letzten Interview, das sie im April der britischen «Vogue» gab, sagte Turner: «Für ‹Private Dancer› änderte ich meinen Look komplett, wie ein Schmetterling, der plötzlich erscheint – aber in einem schwarzen Ledermini.» Sie sei überzeugt, dass das Styling zum Erreichen ihres Zieles beigetragen habe, nämlich die «erste schwarze Sängerin zu sein, die Stadien rund um die Welt füllt».

Tina Turner hat in den 70ern ihre Hits auch selbst (mit)geschrieben, «Nutbush City Limits» ist einer von ihnen. Ab den 80ern waren dann profilierte Songwriter für sie am Werk – Bono und The Edge von U2 etwa komponierten Turners Bond-Hit «Goldeneye» –, doch sie machte aus jedem Lied ihr eigenes. Wann ihr der Königinnentitel zuteilwurde, lässt sich nicht mehr eruieren – ihr Ex-Mann Ike Turner wurde auch Father of Rock ’n’ Roll genannt.

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Tina als Vorbild: Von Beyoncé bis zu Janis Joplin

Tina Turner 1990 auf «Farewell»-Tour.

2005 gewann Tina Turner den renommierten Kennedy-Preis, er wird jedes Jahr vor Weihnachten an prägende US-amerikanische Künstlerinnen und Künstler vergeben. Turner also sass in der Ehrenloge, neben ihr das damalige Präsidentenpaar Laura und George W. Bush. Vorne auf der Bühne stand Beyoncé, zu der Zeit gerade die grösste afroamerikanische Figur im Showbusiness. Sie sagte: «Als Inspiration galten für mich immer meine zwei Tinas: Meine Mutter Tina Knowles – und die einzigartige Tina Turner.»

Insbesondere Beyoncés Bühnenperformance wird eine gewisse Anlehnung an Turners Auftritte nachgesagt, was bei Beyoncés anschliessendem Cover von Tinas «Proud Mary» offensichtlich wurde. Mit dem gleichen Song standen die beiden dann 2008 bei der Verleihung der Grammy Awards gemeinsam auf der Bühne.

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Latin-Sängerin Jennifer Lopez gab an, mit der Musik von Tina Turner aufgewachsen zu sein – was sich in ihren späteren Auftritten bemerkbar machte. Bei einem Konzert trug JLo einmal eine Art Tribute-Outfit, unterschrieb das Bild davon später mit: «When I get in my Tinazone.»

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Den besagten Tina-Look mit wilder blonder Mähne übernahm zwischenzeitlich auch Rihanna. 2012 zeigte sich die R&B-Künstlerin aus Barbados eine Zeit lang mit der gleichen Frisur. Die beiden teilen auch die Erfahrung des Missbrauchs durch ihre früheren Partner – im Gegensatz zu Ike Turner zeigte Chris Brown Reue, nachdem er seine Frau körperlich misshandelt hatte.

Auch neben den afroamerikanischen Sängerinnen beeinflusste Tina Turner das musikalische Schaffen. Die nur um wenige Jahre jüngere und bereits 1970 verstorbene Janis Joplin gab einmal an, in den frühen Jahren, als Ike und Tina noch gemeinsam unterwegs waren, viel an ihren Konzerten gewesen zu sein. Pink hatte mit Roger Davies denjenigen Manager, der auch schon Tina Turner betreut hatte – und eine ähnlich intensive Bühnenperformance.