Hafen von DunkerqueZoll zieht Kokain im Wert von 300 Millionen Franken aus dem Verkehr
Neben Rotterdam und Antwerpen sind Häfen in Nordfrankreich Einfallstore für Kokain in Europa. Zehn Tonnen der Droge haben Zollfahnder nun in Dunkerque beschlagnahmt.

Der französische Zoll hat im Hafen von Dunkerque zehn Tonnen Kokain beschlagnahmt. Das Rauschgift im Wert von rund 300 Millionen Franken sei am vergangenen Wochenende in einem aus Südamerika eingetroffenen Container entdeckt worden, berichtete das Magazin «Paris Match» unter Verweis auf die Behörden.
Die Ermittlungen nach dem enormen Fund in dem Hafen an der Nordsee übernahmen demnach für die organisierte Kriminalität zuständige Ermittler in Paris. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr wurden in Frankreich 53,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Wie der Sender BFMTV berichtete, ist der Fund in Dunkerque der bislang grösste in Frankreich abseits der Überseegebiete.
Die Häfen in Nordfrankreich und allen voran in Le Havre sind seit Jahren neben Rotterdam und Antwerpen wichtige Einfuhrhäfen für Kokain in Europa. Dass der Schmuggel in Le Havre und weiteren nordfranzösischen Häfen wie Dunkerque zugenommen hat, hängt auch mit dem Ausbau dieser Häfen und dem steigenden Umschlag dort zusammen, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Dies sei geschehen, weil die Häfen Rotterdam und Antwerpen an ihre Kapazitätsgrenzen gestossen seien.
Die Zunahme des Drogenhandels mit einem geschätzten Jahresvolumen in Frankreich von drei bis sechs Milliarden Euro hat inzwischen die Pariser Politik in einen Alarmzustand versetzt. Ein neues Gesetz mit dem Titel «Frankreich aus der Drogenfalle befreien» soll verhindern, dass die organisierte Drogenkriminalität wie schon in den Niederlanden staatliche Strukturen unterwandert und beschädigt.
DPA/osc
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