Zwölf Pferde ausgebüxtIm Galopp auf der Strasse von Oetwil nach Männedorf
Eine Gruppe von zwölf Pferden hat am Ostermontag die Strassen unsicher gemacht. Die Tiere waren von einem Hof in Oetwil ausgerissen. Auch die Polizei war involviert.
Es hörte sich an wie ein schlechter Aprilscherz, war aber keiner: Am Ostermontag galoppierten zwölf Pferde auf der Strasse von Oetwil in Richtung Männedorf. Die Kantonspolizei, die Feuerwehr und auch der Tierrettungsdienst waren im Einsatz, wie «20 Minuten» berichtete.
Auf einem Augenzeugenvideo ist ein grosses Durcheinander aus Autos, Pferden und Menschen zu sehen. Glücklicherweise wurden keine Menschen verletzt. Zwei Pferde trugen leichte Verletzungen davon.
Rettungsdienst für Grosstiere aufgeboten
Die «etwas andere Verfolgungsjagd» zwischen der Kantonspolizei und der Pferdeherde hatte in Oetwil begonnen und einen langen Stau ausgelöst. Die Autokolonne habe sich nur im Schritttempo in Richtung Männedorf bewegt, den Pferden und der Kantonspolizei hinterher.
Auch der Grosstierrettungsdienst war im Einsatz. Dessen Leiter, Ruedi Keller, sagte gegenüber «20 Minuten», dass die Kantonspolizei vermutlich die Feuerwehr kontaktiert hatte: «Und wenn es um Grosstiere geht, gelangt die Meldung automatisch auch an uns.»
Pferde liefen plötzlich frei herum
Begonnen hatte die Verfolgungsjagd, weil die Tiere plötzlich ausserhalb ihres Stalles waren. Wie es dazu kam, weiss der Bauer vom Hof in Oetwil am Tag danach nicht, wie er gegenüber dieser Redaktion sagt. Die zwölf Tiere seien erst am Tag davor, also am Ostersonntag, von ihrer Besitzerin auf den Hof gebracht worden.
Eine Augenzeugin, die zur Helferin wurde, erzählt der Redaktion: «Wir sahen plötzlich mehrere Pferde, die in gestrecktem Galopp auf der Strasse in Richtung Männedorf unterwegs waren.» Sie und ihr Partner hätten keine Sekunde gezögert und sich sofort ins Auto gesetzt. Sie informierten umgehend die Polizei und fuhren selbst der Herde hinterher.
Dank Schleichweg die Herde abgepasst
Die Polizei sei ebenfalls sehr schnell vor Ort gewesen und habe begonnen, die Tiere zu verfolgen. «Wir waren während der ganzen Zeit in Kontakt mit der Kantonspolizei», sagt die Frau. Zwischendrin hätten sie die Pferde aus den Augen verloren, und dasselbe sei wiederum der Polizei passiert. Gemeinsam habe man die Herde jedoch immer wieder orten können.
Die Augenzeugin nutzte daraufhin ihre spezifischen Ortskenntnisse: «Wir sind schliesslich auf einem Schleichweg nach Männedorf gefahren, um die Herde dort abzupassen.»
Diese Strategie ging auf: Bei einem Hof in Männedorf gelang es, die Pferde in eine leer stehende Umzäunung zu treiben. Eines der Tiere trat dabei in eine alte überwachsene Güllegrube und blieb mit den beiden Hinterbeinen darin stecken.
Pferd musste aus Grube gehoben werden
Der Tierrettungsdienst hob das Pferd mit einem Netz aus der Grube und brachte es ins Tierspital. «Es ist glücklicherweise nur eine leichte Verletzung», berichtet der Bauer vom Hof. Ein weiteres Pferd habe sich leicht verletzt und sei vom Tierarzt vor Ort betreut worden. Nach ihrem Ausflug vom Ostermontag sei die Herde am Dienstag in ruhiger Verfassung im Stall gewesen.
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