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Eisregen in der Schweiz
Vereiste Strassen und Fahrleitungen – Windgefahr in der Zentralschweiz

Eisregen, Verkehr, Eisglätte: Eisglätte in Bern.  Stefan Anderegg
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Schneefall und gefrierender Regen haben am Samstagabend und am Sonntagvormittag den Luftverkehr am Flughafen Zürich stark behindert. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen. Im Mittelland forderte Glatteis die Automobilisten, und in der Stadt Bern führten vereiste Fahrleitungen zu Ausfällen im Tramverkehr.

Am Flughafen Zürich wurden am Samstagabend ab etwa 18.30 Uhr 40 Flüge annulliert, wie die Betriebsleitzentrale auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Am Sonntag kamen nochmals über ein Dutzend Annullierungen dazu.

Während am Samstag das Wetter zu Problemen führte, kämpfte der Luftverkehr am Sonntag mit Folgewirkungen. So fehlten etwa einzelne Flugzeugcrews, da sie wetterbedingt auf anderen Flughäfen feststeckten.

Am Flughafen Genf wurden am Sonntagmorgen mindestens sechs Flüge gestrichen. Diese hätten nach Kopenhagen und Zürich sowie zu weiteren Zielen in Deutschland und Grossbritannien führen sollen.

Mehr Unfälle auf vereisten Strassen

Glatteis führte in verschiedenen Kanton zu mehr Unfällen auf den Strassen. Tiefe Temperaturen und Niederschläge hatten viele Strassenabschnitten vereisen lassen.

Im Kanton Bern ereigneten sich zwischen Samstagabend und Sonntagvormittag über 40 Unfälle mit insgesamt fünf Leichtverletzten. Im Aargau waren es knapp 20 Unfälle, mitunter auch auf den Autobahnen, wie die Kantonspolizei Aargau am Sonntag mitteilte. Sommerreifen hätten zu den Unfällen beigetragen. Die Insassen hatten in allen Fällen Glück und kamen unverletzt oder mit leichten Blessuren davon.

Umgestürzte Bäume blockierten im Aargau einzelne Strassen. Der Unterhaltsdienst habe seit Samstagabend auf dem ganzen Kantonsgebiet im Dauereinsatz gestanden, schrieb die Polizei.

Vergleichsweise ruhig war es trotz Glatteis im angrenzenden Kanton Zürich, wie die Kantonspolizei auf Anfrage erklärte. Es ereigneten sich zwar 15 Verkehrsunfälle. Das sei aber für eine Samstagnacht «eher wenig».

Die Kantonspolizei Freiburg vermeldete zwischen Samstagabend und Samstagnacht elf Unfälle mit rund 30 Fahrzeugen. Drei Personen wurden leicht verletzt. Zwei Strassen im Kanton mussten wegen einer Reihe von Unfällen für den Verkehr gesperrt werden. Die Polizei stellte fest, dass die Geschwindigkeit den Umständen nicht angepasst war.

Berner Trams von Eis ausgebremst

Das gefrierende Regenwasser stellte auch den öffentlichen Verkehr vor Herausforderungen. In der Stadt Bern führten vereiste Fahrleitungen zunächst am Sonntagmorgen zu Ausfällen und Verspätungen auf mehreren Tramlinien.

Der Bahnverkehr war nur am Rande vom kalten, nassen Wetter betroffen. Auf der Bahnstrecke zwischen Solothurn und Langenthal BE kam es am Sonntagmorgen zu Einschränkungen wegen eines Naturereignisses, wie das Verkehrsunternehmen Aare Seeland mobil mitteilte. Auf dem Schienennetz der SBB gab es hingegen keine wetterbedingten Behinderungen.

Sturm in der Nacht auf Montag

Vom Eisregen betroffen war die Alpennordseite, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) mitteilte. Der Übergang von anfänglichem Schnee zu Eisregen fand im Westen der Schweiz bereits in den frühen Abendstunden statt und zog sich während der Nacht in den Nordosten der Schweiz hin.

In der Nacht auf Montag soll es nördlich der Alpen zu stürmischem Föhn kommen, wie es weiter hiess. Über den Kammlagen der Alpen werden Spitzengeschwindigkeiten gegen 160 Kilometer pro Stunde (km/h) erwartet. In den Alpentälern erreichen die Windspitzen möglicherweise zwischen 90 und 120 km/h.

Windgefahr in der Zentralschweiz: Das Unwetter könnte zum Abbrechen von Ästen und Umstürzen einzelner Bäume führen.

Die stärkste Phase dürfte zwischen dem frühen Montagmorgen bis zum frühen Nachmittag stattfinden. Laut Meteoschweiz herrscht in der Zentral- und Ostschweiz erhebliche Gefahr. Auf der Alpensüdseite wird mit einem Schneezuwachs in den Bergen gerechnet.

Zu den möglichen Auswirkungen gehören unter anderem das Abbrechen von Ästen, Umstürzen einzelner Bäumen, Beschädigung einzelner Dächer oder die teilweise Beeinträchtigung des Strassen-, Schienen-, Wasser- und Luftverkehrs.

Der Bund empfiehlt, Sturmwarnungen an den Seen zu beachten, Wälder zu meiden, Gegenstände zu sichern und sich an die Anweisungen der Behörden zu halten.

SDA/anf/sas