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Lockerung kommt zu spät
Zürich Marathon abgesagt – auch Rad-WM findet nicht statt

Kein Marathon in Zürich: Der Event wurde abgesagt.
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Am 6. September wären sie durch die Zürcher Innenstadt und rund ums Seebecken gerannt: tausende Läuferinnen und Läufer beim Zürich Marathon. Nun verkünden die Veranstalter die Absage der Laufveranstaltung.

«Aufgrund nicht erfolgter Lockerungen des Veranstaltungsverbotes» wird der Marathon definitiv abgesagt. Die Organisatoren hätten alles probiert und ein ausführliches Schutzkonzept mit dem ehemaligen Coronabeauftragen des Bundes, Dr. Daniel Koch, sowie weiteren Experten und den Behörden ausgearbeitet und dieses stetig den aktuellen Entwicklungen anpassen müssen.

Doch am Mittwoch verkündete der Bundesrat, dass das bis bis am 31. August geltende Verbot von Grossveranstaltungen zunächst bis Ende September verlängert wird, bevor es am 1. Oktober fällt. Damit will der Bundesrat den Kantonen mehr Zeit geben, um das Bewilligungsregime vorzubereiten und allenfalls die Kapazitäten für das Contact Tracing zu erhöhen.

Keine Rad-WM in der Westschweiz

Schlechte Neuigkeiten bedeutet die Verlängerung des Veranstaltungsverbots auch für die Organisatoren der Rad-WM. Diese hätte vom 20. bis 27. September in Aigle und Martigny in den Kantonen Waadt und Wallis durchgeführt werden sollen und wurde am Mittwoch ebenfalls abgesagt, auch weil das dichte Programm im Spätherbst eine Verschiebung verunmöglicht.

Keine Rad-WM-Kulisse: Auch die Veranstalter in Aigle und Martigny sind von der einmonatigen Verlängerung des Veranstalungsverbotes betroffen.

Das Organisationskomitee hatte im Vorfeld von den nationalen Behörden die Aufhebung des Veranstaltungsverbots gefordert. Beschliesse der Bundesrat keine «wesentlichen Lockerungen», seien die Voraussetzungen für die Durchführung der WM nicht gegeben.

Mediensprecher Mathias Farquet sagt, der Grund für die Absage sei nicht einmal nur die Grenze von 1000 beteiligten Personen, «per 8. August hätte für Aktive von mehr als 45 Ländern bei der Einreise Quarantänepflicht gegolten». Viele der 1200 gemeldeten Fahrerinnen und Fahrer aus 90 Nationen hätte so ihre Chancen gar nicht wahrnehmen können. Farquet sagt, vom 17-Millionen-Franken-Budget seien bisher «10 Prozent ausgegeben worden, wer die Kosten übernimmt, werden Organisator, Kantone und Gemeinden ausmachen.»

Verschiebung steht im Raum

«Wir sind traurig und enttäuscht. Seit fast zwei Jahren haben wir hart daran gearbeitet, eine gelungene Veranstaltung auf einer aussergewöhnlichen Strecke zu organisieren. Trotz der Auflagen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie haben wir mit Hingabe an der Organisation der Strassen-Weltmeisterschaften weitergearbeitet, die wegen ihres sportlichen Wertes, aber auch wegen der Schönheit der Landschaft unserer Kantone und ihres kulturellen und regionalen Reichtums in Erinnerung bleiben sollten. Wir wissen, dass die nationale und weltweite Gesundheitslage Vorsichtsmassnahmen erforderlich macht, und unsere Gedanken sind bei allen, die davon betroffen sind», sagen Grégory Devaud und Alexandre Debons, die Co-Präsidenten des OK.

Ob sich Aigle/Martigny für eine spätere WM bewerben wird, ist nicht klar. Bestimmt sind jedoch schon die Austragungsorte bis 2024 (Zürich), «danach wird sie nicht schon wieder in der Schweiz stattfinden», sagt er. Der Weltverband UCI bemüht sich nun um eine Alternative zu Aigle zum gleichen Zeitpunkt – wenigstens für die Elite. Gemäss Cycling News sollen sich in Italien die Emilia Romagna und das Veneto schon früher anerboten haben, einzuspringen.

Adelboden- und Lauberhornrennen gesichert

Nach wie vor weitgehend unklar ist die Situation im Ski-Weltcup. Spätestens Anfang Oktober will die FIS den angepassten Kalender publizieren, im Raum steht eine strikte Trennung zwischen Speedfahrern und Technikern. Christian Haueter, Geschäftsführer der Rennen in Adelboden, spricht nun von einer etwas verbesserten Perspektive, die Veranstaltung vernünftig durchzuführen. In Adelboden kommen an den zwei Renntagen zwar rund 40000 Fans, es gibt aber nur Stehplätze. Die Variante einer Sitzplatztribüne wird geprüft. Geisterrennen wären eine Herausforderung, machen die Ticketing-, Gastronomie- und Vor-Ort-Sponsoring-Einnahmen doch weit über 50 Prozent des Budgets aus. Anders sieht es diesbezüglich beim Frauen-Weltcup in Crans-Montana aus, der sich primär über die Zuschüsse der Gemeinde und des Kantons finanziert. Für beide gilt: Eine Absage ist keine Option.

Gesichert sind auch die Lauberhorn-Rennen. Knapp 2000 Sitzplätze sind im Ziel vorhanden, auch an der Strecke könnten Zuschauer in kleinen Sektoren Platz finden. Entlang der Piste könne der Abstand gewährleistet werden, meint OK-Präsident Urs Näpflin. Die Party-Meile im Dorf hingegen werde es kaum geben.