Massenkündigung in ZürichBewohner von Sugus-Häusern erhalten erneut die Kündigung – diesmal auf September
Die Eigentümerin der drei betroffenen Sugus-Häuser distanziert sich von ihrem früheren Verwalter. An der geplanten Kernsanierung hält sie fest.

Am Montag zwischen Weihnachten und Silvester erhielten die Bewohnenden der drei leergekündigten Sugus-Häuser erneut unerfreuliche Post: die zweite Kündigung ihrer Wohnung. Diesmal kam der eingeschriebene Brief direkt von der Eigentümerin Regina Bachmann, wie watson.ch berichtete.
Die Wiederholung der Kündigung begründet Bachmann mit dem von ihr ursprünglich eingesetzten Verwalter, Goran Zeindler. Gegen diesen laufen Verfahren wegen Urkundenfälschung und Veruntreuung. Vor Weihnachten war er verhaftet worden. Zeindlers Anwalt bestreitet die Vorwürfe.
Eigentümerin benötigt «mehr Vorlaufzeit»
Goran Zeindler habe ihr gegenüber die Verfahren gegen ihn verschwiegen, schreibt Regina Bachmann im neuen Kündigungsschreiben. Die Verträge mit Zeindlers Allgood Property AG seien aufgrund von «Grundlagenirrtum und absichtlicher Täuschung» nicht mehr gültig. Die Kündigungen müssten daher erneuert werden. Gemäss Recherchen dieser Redaktion hatte Zeindler mit teuren St.-Moritz-Aufenthalten um den Verwaltungsauftrag von Regina Bachmann geworben.
Die erste Leerkündigung der 105 Wohnungen im Zürcher Kreis 5, die Anfang Dezember verschickt wurde, hatte denn auch Goran Zeindler unterschrieben. Der Bruch zwischen den beiden zeichnete sich bereits letzte Woche ab.
Als Auszugstermin nennt die Eigentümerin im aktuellen Schreiben den 30. September 2025. In der ersten Kündigung war der 31. März 2025 genannt worden. Die Mietenden dürfen also ein halbes Jahr länger bleiben. Die Verlängerung begründet Regina Bachmann damit, dass sie aufgrund der neuen Situation «mehr Vorlaufzeit» benötige. An der geplanten «umfassenden Kernsanierung» als Anlass für den Rauswurf hält sie fest.
Mietende beklagen «absolutes Chaos»
Unter den Bewohnenden habe die erneute Kündigung «maximale Verwirrung und Verunsicherung» ausgelöst, sagt Karin Athanasiou. Sie vertritt die gekündigten Parteien gegenüber der Öffentlichkeit. Juristisch gesehen sei nicht klar, ob die erste Kündigung aufgrund der zweiten wirklich nicht mehr gelte. Man sei daran, diese Frage mit dem Mieterinnen- und Mieterverband abzuklären. «Es ist das absolute Chaos. Es kursieren sogar verschiedene IBAN-Nummern, auf die wir die Miete einzahlen sollen.»
Auf die Situation der Mietenden geht Regina Bachmann im neuen Schreiben mit keinem Wort ein. «Ihr Vorgehen wirkt sehr kaltblütig», sagt Karin Athanasiou. Die Mietenden hätten schon mehrfach versucht, mit Bachmann zu sprechen. Bisher seien sie nicht zu ihr durchgedrungen. Man versuche es aber weiterhin, sagt Athanasiou.
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