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Personalmangel bei der Polizei
Zürcher Korps werben Polizisten von anderen Kantonen ab

Zürcher Polizisten im Einsatz bei einer Demonstration beim Landesmuseum.
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In der Schweiz fehlen Polizistinnen und Polizisten. Deshalb werben sich Korps von verschiedenen Kantonen gegenseitig die Mitarbeitenden ab, schreibt der «Blick». Besonders aggressiv sollen dabei die Zürcher Polizeikorps vorgehen. Vergangenes Jahr warb die Stadtpolizei Winterthur im Kanton Thurgau mit dem Slogan «Genug vom Job als Dorf-Sheriff?» und sorgte damit für Ärger. 

Grundsätzlich existiert unter Polizeikommandanten von verschiedenen Kantonen ein Gentlemen’s-Agreement: Man verzichtet darauf, Polizisten aus anderen Kantonen abzuwerben. «Wenn man aber sieht, wie viele Abwerbungen es gibt, kann man eigentlich nur sagen: Das ist vorbei.» Dies sagte der Schaffhauser Polizeikommandant Philipp Maier zum «Blick». Er wisse von Telefonanrufen anderer kantonaler Korps bei ländlichen Polizeiposten. Jedes Jahr würde gegen ein halbes Dutzend Schaffhauser Polizisten in andere Kantone abgeworben. Ein Argument ist dabei stets der Lohn. Dieser ist in Zürich bis zu 1500 Franken höher als in Schaffhausen.

Abwerbungen führen zu Strafzahlungen

Die Ausbildung der Polizistinnen und Polizisten ist für die Kantone sehr teuer. In Schaffhausen kostet die zweijährige Grundausbildung eine Viertelmillion Franken pro Person. «Wenn Leute, die teure Kaderausbildungen gemacht haben, zu anderen Kantonen abwandern, ist das für den Kanton Schaffhausen ökonomischer Irrsinn», sagte Patrick Portmann, der oberste Polizeigewerkschafter von Schaffhausen, zum «Blick». Unter Umständen muss der frühere Arbeitgeber zwar eine Kompensation bezahlen. Doch diese Strafzahlungen wiegen das nicht auf. 

Die Kantonspolizei Zürich sagt laut «Blick», sie werbe weder aktiv Polizistinnen und Polizisten anderer Polizeikorps ab, noch leiste sie finanzielle Abgeltungen oder Entschädigungen bei einem allfälligen Übertritt.

tiw