Bürgerlicher Angriff abgewehrtZürcher Kantonsrat genehmigt Energiestrategie knapp
Die Klima-Allianz hält: Mit 86 zu 87 Stimmen lehnte das Zürcher Kantonsparlament die Rückweisung der Energiestrategie des Grünen Baudirektors Martin Neukom ab. Auch wenn klare Etappenziele, etwa zur Energiespeicherung, fehlten.

Der Zürcher Kantonsrat hat die Energiestrategie 2022 genehmigt. Die Bürgerlichen scheiterten knapp, die sogenannte Klima-Allianz hielt, trotz Verlusten bei den Wahlen.
Mit 86 zu 87 lehnte der Kantonsrat am Montag den Rückweisungsantrag der bürgerlichen Parteien ab. Andreas Hasler (GLP, Illnau-Effretikon), Präsident der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (Kevu), sagte zuvor, die Mehrheit der Kevu finde, die Strategie zeige in die richtige Richtung. Auch wenn der Mehrheit klare Etappenziele, etwa zur Energiespeicherung, fehlten. Lediglich mit 8 zu 7 Stimmen hatte die Kommission zugestimmt.
Ann Barbara Franzen (FDP, Niederweningen) sagte, es gehe um die Punkte, die nicht im Bericht stehen würden. So stehe nichts zu den Kosten. Die Energiestrategie verdiene diesen Namen nicht. «Wie sollen die Ziele erreicht werden?» fragte Franzen. Der Fokus sei zudem zu stark auf Fotovoltaik gerichtet.
Ulrich Pfister (SVP, Egg) unterstützte den Rückweisungsantrag. Er erwarte eine vertiefte Auseinandersetzung mit weiteren Energiequellen. Im Winter drohe eine Stromlücke.
«Ausgezeichneter» Bericht
Links-Grün zeigte sich mehrheitlich nicht begeistert von der Strategie, wollte sie aber genehmigen. Rosmarie Joss (SP, Dietikon) sagte, die Energiestrategie sei kohärent mit der Klimastrategie des Kantons. Dabei fehle einiges, beispielsweise bei der Mobilität. «Die Strategie ist zu wenig ambitioniert», sagte sie.
Für David Galeuchet (Grüne, Bülach) geht die Strategie des grünen Baudirektors Martin Neukom auf. Der Bericht sei «ausgezeichnet». Er erinnerte daran, dass die letzten Berichte von Neukoms Vorgänger Markus Kägi (SVP) vom Kantonsrat zurückgewiesen wurden, weil sie zu wenig ambitioniert gewesen seien.
Neukom selber verwies bezüglich Strom auf den Bund. Der Kanton könne vor allem bei den Gebäuden selber handeln. Das Potenzial bei der Solarenergie sei am grössten.
SDA/lop
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