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Meinung

Massnahmen gegen Corona-Pandemie
Zu spät und zu wenig streng

Die Zahl der Hospitalisierungen – hier ein Patient und eine Pflegerin im Universitätsspital – ist in den Spitälern im Kanton Zürich immer noch hoch.
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Endlich rückt der Zürcher Regierungsrat im Kampf gegen die Corona-Pandemie von seinem liberalen Kurs ab und verschärft die Massnahmen. Restaurants, Bars, Clubs sowie auch 24-h-Shops müssen schon um 22 Uhr schliessen. Der Sonntagsverkauf wird ab dem 24. Dezember gestrichen. Im Freien dürfen sich höchstens zehn Personen versammeln. Und Gymi- und Berufsfachschüler haben in der ersten Woche nach den Weihnachtsferien keinen Präsenzunterricht.

Diese Massnahmen kommen – wieder einmal – zu spät. Dass der Regierungsrat sie erst auf Druck des Bundesrats ergreift, ist irritierend. Zudem gehen sie zu wenig weit. Die Zürcher Regierung weiss genau, wie ernst die Lage ist. Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli bezeichnet die Situation als dramatisch. Es sei jetzt fünf vor zwölf, sagte sie an der Medienkonferenz.

Trotzdem handelt der Regierungsrat zu wenig konsequent. Weshalb die Sonntagsverkäufe erst ab Weihnachten untersagen, wenn man die Fallzahlen schon jetzt senken will? Warum in den Kantonsschulen erst nach den Ferien auf den Präsenzunterricht verzichten und bis dahin weiterhin Tausende Schüler mit dem Zug pendeln lassen? Und wieso die Sperrstunde nicht schon früher in den Abend verlegen, wie dies andere Kantone tun?

Einmal mehr hinterlässt der Zürcher Regierungsrat den Eindruck, dass er nur das Allernötigste beschliessen will. Ob dies ausreicht, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, ist fraglich. Der Bundesrat hat dies begriffen. So stellte er am Dienstagabend für die Zeit ab dem 12. Dezember strengere Regeln für die ganze Schweiz in Aussicht, welche die Zürcher Massnahmen übersteuern würden. Das ist dringend nötig. Denn jetzt gilt es keine Zeit mehr zu verlieren.