Ticker zu Zürcher Corona-MassnahmenAuch an Silvester ist um 22 Uhr Schluss
Der Zürcher Regierungsrat informierte am Dienstagnachmittag über weitere Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
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Das Wichtigste in Kürze
Der Zürcher Regierungsrat verschärft die Corona-Regeln ab 10. Dezember. Neu gilt:
Sperrstunde ab 22 Uhr: Restaurants, Take-Aways, Bars, Tankstellenshops, 24h-Shops sowie Unterhaltungs-, Sport- und Freizeitbetriebe müssen ab 22 Uhr schliessen.
In Gastronomiebetrieben dürfen vier Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen. Alle Personen müssen Kontaktdaten abgeben.
Casinos werden ganz geschlossen. Auch Bordell- und Erotikbetriebe, Cabarets, Etablissements, Sex-, Strip- und Saunaclubs sowie ähnliche Betriebe müssen schliessen.
Höchstens 10 Personen bei Menschenansammlungen im öffentlichen Raum.
Verbot von Sonntags- und Feiertagsverkäufen ab dem 24. Dezember.
Auf der Sekundarstufe II findet nach den Weihnachtsferien eine Vertiefungswoche mit Fernunterricht statt. Der Unterricht an der Volksschule startet am 4. Januar 2021.
Der Kanton plant fixe und mobile Impfzentren. Standort und Zeitpunkt der Einführung des Impfstoffs sind noch nicht klar.
Ende der Medienkonferenz
Der Regierungsrat beendet die Medienkonferenz.
Nächste Stufe: Lockdown
Der Zürcher Regierungsrat gab sich an der heutigen Pressekonferenz verhältnismässig alarmistisch. «Es ist nun 5 vor 12!», sagte Regierungsratspräsidentin Silvia Steiner einleitend zur Informationsveranstaltung am Dienstag. «Wir müssen jetzt den Gürtel enger schnallen.» Auch Gesundheitsdirektorin Rickli richtete einen Appell an die Bevölkerung: «Wir müssen es nun schaffen, die Fallzahlen zu senken, um so die Spitäler zu entlasten.» Steiner doppelt nach: «Wenn uns allen das nicht gelingt, wäre die nächste Option ein Lockdown.»
Steiner: «Wir müssen noch etwas durchbeissen»
Regierungspräsidentin Silvia Steiner ist sich der allgemeinen Ermüdung der Bevölkerung bewusst. Sie mahnt aber: «Wir sind noch nicht über den Berg. Wir müssen noch etwas durchbeissen und uns an die Regeln halten.» Die Regierung ruft die Bevölkerung auch weiterhin dazu auf, sich testen zu lassen.
Fehr: «Es wird zwinglianisch still werden in Zürich»
Weihnachtenfeste im Kreise der Familie sollen stattfinden, sagt Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP). Damit wirke man der Vereinsamung von Menschen entgegen. «Feiern ist möglich, aber verantwortungsvoll, heisst mit Abstand und regelmässigem Lüften.» Weniger zu feiern gibt es an Silvester. Die Sperrstunde wird auch dann gelten. «Es wird in den kommenden Wochen nachts zwinglianisch still werden in Zürich», sagt Fehr. Damit soll alles in Zürich etwas zur Ruhe kommen.
City Vereinigung: «Salomonischer Entscheid»
Die City Vereinigung Zürich äussert sich zum Wegfall des Sonntagsverkaufs am 27. Dezember. Man nehme den «salomonischen Entscheid» des Regierungsrates mit Bedauern zur Kenntnis. Angesichts der steigenden Fallzahlen sei dies aber auch nachvollziehbar. «Wir sind froh, dass wenigstens der Verkauf vom 20. Dezember stattfinden kann und das Weihnachtsgeschäft nicht durch weitere Verbote beeinträchtigt wird», sagt Präsident Milan Prenosil.
Bevorzugung Zürcher-Patienten?
Rickli: Zehn Prozent der Covid-Patienten in den Zürcher Spitälern seien ausserkantonaler Herkunft. Das könne längerfristig zum Kapazitätsproblem werden. So würde erwägt, dass Zürcher Patienten vielleicht einmal bevorzugt behandelt würden. Dieses Szenario sei jedoch unwahrscheinlich, sagt Rickli. «Ich bin mir sicher, dass sich die Bevölkerung weiter gut an die Sicherheitsvorkehrungen hält.» So, damit die Fallzahlen bald wieder stark rückläufig seien.
Zwei-Haushalte-Regel: Wie wird kontrolliert?
Fehr: «Wir können nur Empfehlungen abgeben.» Eine Kontrolle wie in Restaurants sei in Haushalten nicht umsetzbar. Rickli betont: «Wir sind auf die Selbstverantwortung der Menschen angewiesen.»
Rickli: «Impfung ersetzt nicht die Schutzmassnahmen.»
Die Gesundheitsdirektorin Rickli informiert über die bevorstehende Corona-Impfung: «Wir sind der glücklichen Lage eine eigene Kantonsapotheke zu haben.» Diese seien für die Verteilung verantwortlich. Das sei ein Vorteil. Es würden Impfzentren geplant und mobile Impfstationen. Genaue Standorte können gemäss Rickli noch nicht bekannt gegeben werden. Das sei Teil der aktuellen Evaluation. «Wenn der Impfstoff hier ist, stehen wir bereit.» Wann es genau soweit ist, sagt Rickli nicht. Bis dahin gelte es die Sicherheitsmassnahmen einzuhalten und weiter zu testen. «Die Impfung ersetzt nicht die gegenwärtigen Schutzmassnahmen.»
Fehr: Was ist mit den Obdachlosen?
«Was machen Obdachlose über Weihnachten?», fragt Mario Fehr in die Runde. Das zivilgesellschaftliche und kirchliche Engagement sei enorm wichtig, damit über die Festtage diese Personen nicht vergessen gingen. Es seien deshalb auch Festivitäten für diese Personen geplant.
Mario Fehr: Menschen dürfen nicht vereinsamen
«Wir müssen Dinge ermöglichen, damit Menschen nicht vereinsamen», sagt Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP). Deshalb sei es wichtig, dass Institutionen wie Restaurants oder Museen weiter geöffnet blieben - einfach mit strengem Schutzkonzept.
Gymnasien: Kein Präsenzunterricht nach den Ferien
Besonders nach den Ferien würden jeweils die Fallzahlen in den Schulen steigen, sagt Niklaus Schatzmann, Leiter Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Deshalb setze der Präsenzunterricht nach den Ferien aus. Bis am 11. Januar würden die Gymnasiastinnen und Berufsfachschüler in eine «Vertiefungswoche »geschickt. In dieser Woche würden die Schüler selbständig an Arbeitsaufträgen arbeiten. Die Volksschule beginnt normal am 4. Januar 2021.
In der Volksschule hingegen beginnt der reguläre Unterricht am 4. Januar.
Zwei-Haushalte-Regel kommt
Regierungsratspräsidentin Steiner kündigt weitere Massnahmen an:
In den Restaurants wird die zwei-Haushalte-Regel eingeführt. Das heisst am gleichen Tisch dürfen ab 10. Dezember nur noch Personen aus höchstens zwei Haushalten sitzen. An einem Tisch sind höchstens vier Personen zugelassen.
Gruppenansammlungen im öffentlichen Raum werden auf 10 Personen beschränkt.
Die Sperrstunde im öffentlichen Raum wird eine Stunde früher auf 22 Uhr angesetzt. Davon betroffen sind ausser den Restaurants auch andere öffentliche Institutionen wie Bars, Nachtclubs oder 24-Stunden-Shops betroffen.
Sonntags- und Feiertagsverkäufe werden vom 24. Dezember bis 10. Januar verboten.
Casinos und Bordellbetriebe, Strip- und Saunaclubs werden ganz geschlossen.
12 Millionen Franken für Spitäler
Gesundheitsdirektorin (SVP) Rickli verspricht zusätzliche Unterstützungsgelder in der Höhe von 12,3 Millionen Franken für die Monate Januar und Februar.
Rickli: Das Gesundheitspersonal ist überlastet
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli übernimmt: «Die Fälle steigen trotz Massnahmen an.» Würden die Zahlen in dieser Geschwindigkeit weiter ansteigen, hätten wir bis Weihnachten rund 1000 Fälle pro Tag, so Rickli. «Die Spitäler sind seit Ende Oktober stark ausgelastet.» Der aktuelle Höchststand der Hospitalisierung sei beunruhigend. Der kritische Faktor sei das fehlende Personal. «Wir dürfen unserem Gesundheitspersonal nicht noch mehr zumuten, es leistet bereits Grossartiges.»
Silvia Steiner übernimmt
Regierungsratspräsidentin Silvia Steiner (CVP) ergreift das Wort. Die Medienkonferenz sei früher als geplant. Der Hintergrund seien die steigenden Fallzahlen seit Ende November. Dies könne schwere Folgen für die Spitäler haben. «Wir schalten nun einen Gang höher, das ist dringend nötig.»
Welche Einschränkungen sind möglich?
Einkaufen, Schule, Freizeit, Restaurant, Clubs - in verschiedenen Lebensbereichen könnte der Zürcher Regierungsrat heute Einschränkungen beschliessen. Mehr Infos.
Politischer Druck auf Zürich
Zuletzt ist der öffentliche Druck auf eine Verschärfung der Schutzmassnahmen gestiegen. Der Ständerat Ruedi Noser (FDP) krisierte beispielsweise die Untätigkeit der Zürcher Regierung. Der Stadtzürcher Gesundheitsvorsteher forderte zuletzt einschneidende Massnahmen, wie den Verzicht auf Weihnachtsshopping am Sonntag.
Regierungsrat informiert ab 14.15 Uhr
Der Zürcher Regierungsrat informiert ab 14.15 Uhr über die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Kanton Zürich. An der Pressekonferenz nehmen teil: Regierungspräsidentin Silvia Steiner; Natalie Rickli, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion; Mario Fehr, Vorsteher der Sicherheitsdirektion; Christiane Meier, Kantonsärztin; Niklaus Schatzmann, Leiter Mittelschul- und Berufsbildungsamt sowie Bruno Keller, Leiter Sonderstab Covid-19.
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