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3:4-Niederlage
Offside-Theater für den ZSC – da hilft auch Biels Eigentor des Jahres nichts

Eishockeyspiel zwischen EHC Biel und ZSC Lions. Dean Kukan (ZSC) und Johnny Kneubühler (Biel) im Zweikampf an der Bande, 11. Februar 2025 in Biel.
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Die spektakuläre Schlussphase der Partie passte zum Abend in Biel. Und sie setzte diesem wilden Treiben beinahe noch das i-Tüpfchen auf. Es waren die Momente von Derek Grant. 107 Sekunden vor Schluss verkürzte der Kanadier für den ZSC zum 3:4, doch das war noch bei weitem nicht alles. Als die Zürcher weiterhin mit sechs Feldspielern auf den Ausgleich drückten, kam der Zürcher Topskorer acht Sekunden vor Schluss tatsächlich zu einer Top-Ausgleichschance im Slot. Und das war immer noch nicht der Schlusspunkt: 1,2 Sekunden vor der Schlusssirene lenkte erneut Grant einen Weitschuss Dean Kukans an den Pfosten.

Danach war Schluss, und die ZSC Lions waren zum dritten Mal hintereinander ohne Sieg geblieben – zum dritten Mal auswärts. Sie bleiben weiterhin Zweite, doch Lausanne und Rang 1 entrücken den Zürchern immer weiter.

Alles, was sich da abspielte, der ganze Wahnsinn der Schlussphase. Aber auch das Kuriositätenkabinett im Mitteldrittel. Nichts hatte zunächst darauf hingedeutet.

Der ZSC begann stark, das Spiel lief ganz nach dem Gusto der Lions. Nach 52 Sekunden tauchte Sven Andrighetto alleine vor Harri Säteri auf, es war der Beginn von turbulenten Momenten vor dem Bieler Goalie. Nach fünf Minuten hatte sich der ZSC bereits vier klare Torchancen im Slot herausgespielt, immerhin einmal konnte er jubeln: Verteidiger Santtu Kinnunen nahm bei seinem Offensiv-Vorstoss das zunächst grundsätzlich schlechte Bieler Abwehrverhalten dankend an und traf zum 0:1.

Lief es dem ZSC womöglich gar zu einfach? Der EHC Biel präsentierte sich vorerst alles andere als ein Team, das verzweifelt um den letzten Play-In-Platz kämpft. Die Zürcher bestimmten das Spielgeschehen, betrieben ein wenig Chancenwucher – und staunten kurz vor Schluss des Startdrittels, dass es plötzlich 1:1 stand. Das Tor fiel nicht zwingend, Mikko Lehtonen lenkte einen Yakovenko-Schuss ungewollt hinter seinen Goalie Hrubec, Anthony Greco musste den Puck nur noch über die Linie schieben.

Wer fand, dass dieses Tor eine Kuriosität war, und komische Dinge mag, durfte sich aufs Mitteldrittel freuen.

Und wieder so ein Offside-Fall

Nicht aber Lehtonen. Der ZSC-Verteidiger wähnte sich bald einmal im Albtraum: Nach nur 50 Sekunden lenkte er wieder ungewollt einen gegnerischen Schuss mit den Füssen ab, diesmal landete der Puck direkt im Tor – von diesen «Eigentoren» würde allerdings bald niemand mehr reden, es folgte noch eines der ganz anderen Art.

Doch zunächst erzielte Biel nur 36 Sekunden später bereits das 3:1. Das Spiel hatte wie aus dem Nichts eine komplette Wende erfahren. Und nun folgte eine weitere Kuriosität, eine, die man aus den mittlerweile jahrelangen Diskussionen über die Notwendigkeit von Kameras an den blauen Linien bestens kennt.

Die ZSC Lions nahmen die Coach’s Challenge, weil sie bei Biels Zoneneintritt vor dem Treffer ein Offside von Johnny Kneubühler erkannten. Es dürfte sogar ein klares Abseits gewesen sein, wie auch dieses Bild zeigt, von der einzigen Kamera, die für diese Szene einigermassen Aufschluss gibt:

Eishockeyspieler auf dem Spielfeld während eines Spiels, mit erkennbarem Eisfeld und Logo.

Weil auf dem selben Bild nicht mit hundertprozentiger Sicherheit festgestellt werden kann, ob Kneubühler bereits in der Zone ist, und weil beim nächsten Frame der Puck hinter dem Referee verschwindet, konnten die Unparteiischen wie in solchen Fällen üblich den Entscheid auf dem Eis nicht umstimmen. Die Lions haderten an diesem Abend in ein, zwei weiteren Szenen ebenfalls mit Schiedsrichterentscheiden, bei diesem allerdings konnten die Refs gar nicht anders, als Biels Tor zu geben.

Dass sich ZSC-Assistenzcoach Fabio Schwarz nach dem Studium der Bilder auf dem Tablet zur Challenge entschied, war darum mutig – oder schlicht zu optimistisch.

Heponiemi trifft ins eigene Tor

Das grösste Kuriosum des Abends? Das folgte allerdings erst dreieinhalb Minuten später: Bei einer gegen die Zürcher angezeigten Strafe landete ein Rückpass des Bielers Aleksi Heponiemi von tief aus der ZSC-Zone heraus an Freund und Feind vorbei im eigenen Tor. Statistischer Torschütze, da es im Eishockey keine Eigentore gibt, war Andrighetto. Er hatte exakt 15 Sekunden zuvor als letzter Zürcher den Puck berührt gehabt.

Komische Sachen hin, umstrittene Entscheide her. Fakt war auch dies: Als das Spiel im Mitteldrittel wild wurde, gerieten die Lions aus der Spur und verloren die noch in den ersten 20 Minuten gezeigte Souveränität. Gegen die nun mit der nötigen Dringlichkeit spielenden Bieler kassierten sie schon früh im Schlussdrittel das 2:4. Dies, nachdem Malgin mit einem Dribbling in der eigenen Zone den Puck verloren hatte – nicht zum ersten Mal an diesem Abend.

Und auch wenn die wilden Schlussmomente noch fast alles auf den Kopf stellten: Lias Anderssons Treffer war am Ende der Gamewinner für den EHC Biel, der damit auf Kosten Rapperswils den Sprung auf Platz 10 schaffte. Für die Lions geht es schon am Mittwoch weiter mit dem Heimspiel gegen Ajoie.

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