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Das ist das «World Press Photo 2022» von der kanadischen Fotografin Amber Bracken: Entlang der Strasse hängen rote Kleider an Kreuzen und symbolisieren den Missbrauch von indigenen Kindern in der Kamloops Indian Residential School in Kamloops, Kanada. Die Schule war ein katholisches Internat und diente der Umerziehung von indigenen Kindern. Mindestens 215 Kinder starben an Misshandlungen, Krankheiten und Verwahrlosung und wurden in einem Massengrab hinter der Schule verscharrt.
Geschichte des Jahres: Matthew Abbott «Wälder mit Feuer retten»
Die australischen Ureinwohner gehen beim Abbrennen von Land strategisch vor. Beim sogenannten «Cool Burning» breiten sich die Feuer langsam aus, verbrennen nur das das Unterholz und verhindern damit Anhäufung von organischem Material, das längerfristig zu grösseren Bränden führt würde. Das Volk der Nawarddeken im westaustralischen Arnhem Land praktiziert das kontrollierte Abbrennen seit Zehntausenden von Jahren und betrachtet das Feuer als ein Mittel zur Bewirtschaftung seiner 1,39 Millionen Hektar grossen Heimat.
Langzeitprojekt des Jahres: Lalo de Almeida «Amazonas-Dystopie»
Der Amazonas-Regenwald ist stark bedroht, da Abholzung, Bergbau, Infrastrukturentwicklung und Ausbeutung anderer natürlicher Ressourcen unter der umweltfeindlichen Politik von Präsident Jair Bolsonaro an Fahrt gewinnen. Seit 2019 schreitet die Zerstörung des brasilianischen Amazonasgebiets so schnell voran wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Der Amazonas ist ein Gebiet mit einer aussergewöhnlichen Artenvielfalt und beheimatet mehr als 350 verschiedene indigene Gruppen. Die Ausbeutung des Amazonas hat eine Reihe sozialer Auswirkungen, insbesondere auf indigene Gemeinschaften, die gezwungen sind, mit einer erheblichen Zerstörung ihrer Umwelt und ihrer Lebensweise umzugehen.
Freie Arbeit des Jahres: Isadora Romero «Blut ist ein Saatgut»
Anhand persönlicher Geschichten hinterfragt «La Sangre Es Una Semilla» das Verschwinden von Saatgut, erzwungener Migration, Kolonisierung und dem daraus resultierenden Verlust des Wissens der Vorfahren. Das Video setzt sich aus Digital- und Filmaufnahmen zusammen, von denen einige auf abgelaufenem 35-mm-Film aufgenommen und später von Romeros Vater nachgezeichnet wurden. Auf einer Reise in das Dorf ihrer Vorfahren in Kolumbien, erkundet Romero vergessene Erinnerungen an das Land und die Feldfrüchte und erfährt von ihrem Grossvater und ihrer Urgrossmutter, die «Saatgutwächter» waren und mehrere Kartoffelsorten anbauten, von denen heute nur noch zwei existieren.
Im Juli und August brachen auf Euböa - der nach Kreta größten Insel Griechenlands - Waldbrände aus, nachdem Griechenland die heißesten Wetterbedingungen seit 30 Jahren erlebt hatte. Es dauerte fast zwei Wochen, um den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Die Bewohnerin Panayiota Kritsiopi wird mit den Worten zitiert: «In diesem Moment schrie ich nicht nur für mich selbst. Sondern für das ganze Dorf.» Am Ende blieb ihr Haus unversehrt.
Das letzte Jahr der Präsidentschaft von Donald Trump in den USA war von einer zunehmenden Polarisierung im Land, wachsenden sozialen Unruhen und Desinformation in den Medien geprägt. Schon früh im Vorfeld der US-Wahl 2020 begann Trump, die Kandidaten der Demokraten fälschlicherweise der Unterwanderung der Justiz und der Wählerschaft zu beschuldigen. Die Unruhe unter seinen Anhängern weitete sich zu einem Aufstand aus, der am 6. Januar im Sturm auf das Kapitol der Vereinigten Staaten in Washington DC gipfelte. Im Januar wurde gegen Trump zum zweiten Mal ein Impeachment-Verfahren eingeleitet. Er wurde wegen Anstiftung zur Aufruhr angeklagt, später aber vom Senat wieder freigesprochen.