ZoomZeitreisen sind möglich!
Während sich Jeff Bezos und Elon Musk um die Vorherrschaft im All streiten, findet Gianluca Galtrucco das Weltall auf der Erde.
Zeitreisen ist unmöglich? Von wegen! Astronomen tun es ständig. Schliesslich fangen sie die Lichter von Sternen ein, die schon vor Tausenden, ja Milliarden Jahren erloschen sind. Eine Zeitreise unternimmt auch Gianluca Galtrucco in seinem Band «Time Traveler». Nur dass sein Teleskop die Kamera ist.
Während sich die Milliardäre Jeff Bezos und Elon Musk um die Vorherrschaft im All streiten wie zwei Kinder um einen Lolli, findet der in Los Angeles wohnhafte Fotograf das Weltall auf der Erde. Der amerikanische Westen mit seiner schroffen Landschaft wirkt auf seinen Bildern wie ein ferner Planet – natürlich war Galtrucco auch in Roswell, New Mexico, unterwegs, wo sich angeblich in den 40er-Jahren ein UFO-Unfall ereignete, oder auf Nevadas «Extraterrestrial Highway», der Route 375.
Galtrucco imitiert in seinen Bildern ganz verschiedene Stile, etwa jene von Überwachungskameras, Nasa-Archivmaterial oder UFO-Schnappschüssen. Ob seine Bilder echt oder inszeniert sind, verschleiert er dabei ganz bewusst. Umherfliegende Asteroiden, Schaltzentralen, Sci-Fi-Städte, mysteriöse Lichter: Galtruccos Bilder sind immer auch ein Nachdenken über die Geschichte der Raumfahrt, ein Wandeln zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und wer sein Bild anschaut, auf dem ein Astronaut in einem amerikanischen Diner sitzt und einen Hamburger ist, stellt sich die berechtigte Frage: Wie kann jemand, der die Erde von oben gesehen hat, jemals wieder auf ihr ankommen?
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