Yellow Cup in WinterthurDie Schweiz fährt einen Start-Ziel-Sieg ein
Die Schweiz gewinnt souverän gegen Rumänien. Doch der Gegner war noch kein Härtetest.
Er war frustriert, weil er soeben ein Fliegertor kassierte. Er war frustriert, weil seine Mitspieler vorne aus besten Positionen scheiterten. Und er war frustriert, weil der sicher geglaubte Sieg kurz vor Schluss nochmals gefährdet wurde.
Das war in der 55. Minute und Torhüter Nikola Portner schrie seinen Frust raus. Eigentlich hatten die Schweizer alles im Griff, sie führten nach 39 Minuten bereits mit sieben Toren und sie hätten die Chancen gehabt, um diesen Vorsprung weiter auszubauen. Aber sie scheiterten aus besten Positionen. «Doch ausser diesen Fehlwürfen kann man offensiv nichts vorwerfen», meinte Nationaltrainer Michael Suter. Bei 37 erzielten Toren stimmte das natürlich, wobei es eben auch mehr hätten sein können. Suter zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. «Wir haben das souverän gemacht», meinte Suter.
Überraschend gut funktionierte auch die Abwehr. Diese musste Suter umstellen. Abwehrchef Samuel Röthlisberger und sein Stellvertreter Zoran Markovic fehlten der Schweiz. Im Abwehrzentrum standen stattdessen Lenny Rubin, Lucas Meister und Lukas Laube. Meister und Laube kennen diese Rolle aus ihren Clubs, für Rubin war es neu. «Das sind routinierte Spieler, sie spielen Bundesliga und wir legten im Training den Fokus darauf», meinte Suter. Das Ziel für die EM sei es, dass man ohne «Tamtam» wechseln könne. Heisst: Jeder der genannten Spieler soll auf jeder Position spielen können. Dennoch sind 31 Tore gegen ein bescheidenes Rumänien zu viel. Suter führte dies auch auf das schnelle Spiel zurück.
Und auch Rumänien leistete seinen Beitrag – in Form von technischen Fehlern. Den Rumänen unterliefen zu viele einfache Ballverluste. Bereits in den Startminuten nutzten die Schweizer zwei solche, um 3:0 in Führung zu gehen. Diesen Vorsprung gaben sie nie mehr ab.
Goalie-Goal als Entscheidung
Zur Pause führten die Schweizer 14:11, kurz danach waren es sieben Tore. «Da haben wir es mit zwei, drei Toren mehr verpasst, das Spiel vorzeitig zu entscheiden», sagte Suter. Die Chancen waren allemal da. Doch die Schweizer scheiterten oftmals an Daniel Vasile, der gleich mehrere freie Würfe parierte. Zudem fehlten den Schweizern Shooter Lenny Rubin. Mit seiner Wurfkraft ist er eigentlich eine offensive Stütze der Schweizer Nationalmannschaft, doch gegen die Rumänen trat er kaum in Erscheinung. Er brauchte seine Energie in der Defensive. Stattdessen war es Altmeister Andy Schmid, der wieder einmal zehn Tore erzielte. Es fehlen ihm jetzt noch 23 Tore, um Marc Baumgartner als besten Torschützen der Nationalmannschaft abzulösen.
Doch es brauchte am Schluss eben Captain Nikola Portner, der einerseits über 30 Prozent der Bälle parierte und andererseits in der 55. Minute sein Team nochmals wachrüttelte. In der 56. Minute übernahm der Torhüter dann auch noch das Toreschiessen, mit einem Wurf über das ganze Feld entschied er das Spiel.
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