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Wohnzentrum Fuhr investiert in die Zukunft

Der moderne Annexbau des Alterszentrums Fuhr hebt sich optisch vom bald 90-jährigen Altbau ab. Baubeginn ist im Sommer.
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Ohne den Deutsch-Französischen Krieg im 19. Jahrhundert gäbe es vielleicht auch das Wohnzentrum Fuhr in Wädenswil heute nicht. In den Jahren 1870/71 pflegte nämlich die Wädenswilerin Elisabeth Rell­stab in einem Lazarett in der Nähe von Paris verwundete und kranke Soldaten. Zurück in ihrer Heimat ­bemerkte sie, dass in Wädens­wil eine Krankenanstalt fehlte. Dank ihrer Initiative entstand ein Komitee, aus dem der Asylverein hervorging. Dieser gründete erst das Spital Wädenswil und eröffnete 1905 ein Altersheim.

Während das Spi­tal in Wädens­wil vor ein paar Jahren seinen ­Betrieb schloss, entwickelt sich das ursprüngliche Altersheim laufend weiter. Die erste Liegenschaft, ein Zweifamilienhaus an der Kreuzung Rotweg/Fuhrstrasse, wurde nach gut 20 Jahren zu klein, und so kaufte der Asylverein an der Fuhrstrasse ein Areal und liess darauf einen rechtwinkligen Bau errichten. 1927 wurde das Altersheim eingeweiht.

Dieses Gebäude ist mehrmals saniert und erneuert worden. Einen grossen Schritt vollzog der Trägerverein mit dem Kauf des Nachbargrundstückes, auf welchem er 2004 einen Neubau mit 25 Alterswohnungen erstellen konnte. Diese sind unter­irdisch mit dem Altbau verbunden. Bei Pflegebedürftigkeit ­müssen die Bewohner das Zimmer seit rund zwei Jahren nicht mehr wechseln, sondern können in ihrer Wohnung gepflegt werden.

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Meilenstein für die Fuhr

Nun haben die Mitglieder des Ver­eins Wohnzentrum Fuhr, wie der Asylverein heute heisst, ein Zwölfmillionenprojekt für eine Erweiterung genehmigt. Das Projekt sei für das Wohnzentrum ein Meilenstein, sagt der Interimspräsident Erich Schärer. Die ­Pläne stammen vom Wädens­wiler Architekturunternehmen 2m, das in Wädens­wil unter ­anderem die Kulturgarage baute und aktuell das Schiffshäuschen am Seeplatz erweitert.

Auf der Nordseite des Wohnzentrums Fuhr wird ein zweigeschossiger Annexbau erstellt. Im oberen Geschoss dieses Neubaus entstehen Bewohnerzimmer und öffentliche Räume. Im unteren Geschoss sind die neue Küche ­sowie ein Garderobenbereich für die Mitarbeitenden vorgesehen.

«Klein, aber fein» bleibt Motto

Auch der Altbau wird saniert und umgebaut. Im Westtrakt entsteht ein grosszügiger Eingangsbereich mit Empfang und Foyer. Dort wird auch der Esssaal erneuert. Es entsteht für die Bewohner eine Cafeteria, von der aus sie die Seesicht geniessen können. Im Nordtrakt wird das Dach­geschoss mit Bewohnerzimmern ausgebaut, die mit modernen Lukar­nen belichtet werden. Zudem werden energetische Massnahmen ergriffen und die Haustechnik angepasst.

Das Wohnzentrum Fuhr bleibt seinem Grundsatz auch mit dieser Erweiterung treu: «Klein, aber fein», wie der Interimspräsident sagt. Das Wohnzentrum sei ein fami­liärer, übersichtlicher Betrieb und wolle dies auch bleiben. Es verfügt heute über 36 vor­wiegend Einzelzimmer für betreutes Wohnen, für pflegebedürftige Personen sowie Menschen mit Demenz. Nach der Erweiterung sind es sechs Zimmer mehr. In den 25 Alterswohnungen leben aktuell 29 Personen. Das Durchschnittsalter der Be­woh­nerinnen und Bewohner in der Fuhr liegt bei über 90 Jahren.

Zwei Jahre Umbauzeit

Die Baubewilligung ist bereits rechtskräftig. Nach den Sommerferien sei der Baustart geplant, sagt Erich Schärer. Die Bauzeit werde rund zwei Jahre dauern. Während dieser Zeit werde das Wohnzentrum seinen Betrieb aufrechterhalten. Denn man ­wolle die Bewohnerinnen und Bewohner während der Bauzeit nicht andernorts unterbringen müssen. Zuerst werde der Neubau vorangetrieben. Danach werden die bestehenden Bauten im Inneren umgebaut. Es sei eine grosse Herausforderung, den Bau und Betrieb zu koordinieren und zu organisieren, sagt der Zentrumsleiter Peter Brändli

Die Finanzierung des Projektes steht auf drei Säulen. Einerseits bringt der Verein Wohnzentrum Fuhr Eigenmittel ein. Er erhält aber auch Geld von einer Wädenswiler Stiftung und nimmt Bankkredite auf. Eine Tarif­erhöhung für die Bewohnerinnen und Bewohner sei jedenfalls nicht nötig, sagt Erich Schärer.

Das Wohnzentrum Fuhr ist die zweitgrösste Institution für Senio­ren in Wädenswil nach dem städtischen Alterszentrum Frohmatt. Wie zu Beginn wird die Fuhr auch heute noch von einem Verein getragen, dem Privatpersonen aus Wädenswil angehören. Der Vereinsvorstand leistet immer noch viel Freiwilligenarbeit. Überschattet wird die Freude über die Erweiterung durch den kürzlichen Tod der Präsidentin Regina Aklin, die sich stark für diese Erweiterung eingesetzt hatte.