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Steigende Corona-Infektionszahlen
Wo Schweizer jetzt in Quarantäne müssen

Die Holzhüttenromantik muss erst mal warten: Saunaboot in Finnland.
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Eben noch war die Hoffnung gross: Schweizer Touristen sollten nach Finnland fliegen und in eine einsame Blockhütte reisen, um sich aus der Sauna anzusehen, wie die weiten Wälder mit dem Herbstbeginn gelb und rot werden. Möglich machte das eine Lockerung der strengen Regeln der finnischen Regierung am 13. Juli.

Der Traum verflüchtigte sich mit der Geschwindigkeit eines aufgeschreckten Rentiers. Seit Montag steht die Schweiz wieder auf einer Verbotsliste der finnischen Regierung, der Reiseanbieter Kontiki musste seine Touren annullieren, wie das Branchenportal Travelnews schreibt. Der Grund dafür ist, dass die Schweiz über den finnischen Schwellenwert von 8 Corona-Infizierten pro 100’000 Einwohner in zwei Wochen gerutscht und damit auf der gelben Liste der Regierung gelandet ist.

Finnland lässt aus der Schweiz derzeit nur noch eigene Staatsbürger sowie Personen mit triftigen familiären oder geschäftlichen Gründen einreisen, auch Besitzer eines Ferienhauses werden eingelassen. Touristen hingegen wird der Zutritt verweigert. Selbst jenen, die ins Land gelangen, wird eine – allerdings freiwillige – Quarantäne von 14 Tagen empfohlen, etwa für Finnen, die aus der Schweiz zurückkehren. Der nordeuropäische Staat zählt nur wenige Corona-Fälle, trotz dem überaus stark betroffenen Nachbarn Schweden. Aktuell ist die Infektionsrate rund zehnmal tiefer als in der Schweiz. Finnland schränkt auch die Einreise aus weiteren europäischen Ländern wie Österreich oder Frankreich ein. Die Liste wird alle zwei Wochen aktualisiert, das nächste Mal voraussichtlich in der zweiten Augustwoche.

Quarantäne in Lettland und Litauen

Auch in den vergangenen Jahren zunehmend beliebte Feriendestinationen im Baltikum sind neuerdings für Schweizer nicht mehr frei zugänglich. Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen verzeichnen rund fünfmal tiefere Fallraten als die Schweiz. Die Regierungen haben darum den Grenzwert für Quarantänemassnahmen bei 16 Ansteckungen pro 100’000 Einwohner während zweier Wochen festgelegt. Für Personen aus der Schweiz war die Einreise frei möglich – doch das hat sich geändert, nachdem die Infektionszahlen in der Schweiz die Schwelle vor rund einer Woche überschritten hatten. Bei mehr als 25 Ansteckungen pro 100’000 Einwohner verbieten die Behörden den Grenzübertritt, Ausnahmen machen sie nur für Bürger des eigenen Landes, die in Quarantäne geschickt werden.

Ob die Schweiz auf weiteren gelben oder gar roten Listen landet, hängt von der Entwicklung der Fallzahlen ab. Das EDA rät, Reisen gründlich vorzubereiten.

Lettland hat die Schweiz in der vergangenen Woche auf die gelbe Liste gesetzt, die wöchentlich überarbeitet wird. Personen mit Herkunft Schweiz dürfen zwar einreisen, doch müssen sie danach während zweier Wochen in Quarantäne gehen. Das gilt selbst für jene, die nur durch die Schweiz hindurchgereist sind. Letten sind angehalten, nur notwendige Reisen in die Schweiz zu unternehmen.

In Litauen gilt seit Montag ebenfalls eine zweiwöchige Quarantänepflicht für Personen, die aus der Schweiz kommend einreisen, auch für litauische Bürger. Die Liste der Risikoländer wird wöchentlich aktualisiert.

In Estland schrammt die Schweiz knapp an der Grenze von Beschränkungen vorbei: Bei Infektionsraten zwischen 16 und 17,6 verzichtet die Regierung auf Massnahmen, darüber werden zwei Wochen Selbstisolation auferlegt. Den Wert für die Schweiz weist Estland mit 16,5 aus. Die Regierung des Landes, das stark auf Tourismus setzt, führt die Liste laufend nach.

EDA rät zu Anruf bei Botschaft vor Abreise

Aufgrund der steigenden Fallzahlen hat Irland darauf verzichtet, die Einreisebeschränkungen für Schweizer zu lockern, während es diese am 22. Juli für 15 andere europäische Länder aufgehoben hat, darunter auch Italien. Wer aus der Schweiz auf die Insel gelangt, wird in eine zweiwöchige Quarantäne geschickt. Gestattet ist es lediglich, Essen einzukaufen oder im Notfall zur Apotheke oder zum Arzt zu gehen. Wann die irische Liste wieder angepasst wird, ist offen.

Ob die Schweiz auf weiteren gelben oder gar roten Listen landet, hängt von der Entwicklung der Fallzahlen in den nächsten Tagen und Wochen ab. Das Aussendepartement EDA rät darum, Reisen gründlich vorzubereiten. «Das EDA empfiehlt, sich direkt bei den ausländischen Botschaften und Konsulaten in der Schweiz über die aktuell gültigen Einreisevorschriften zu erkundigen», sagt EDA-Sprecher Pierre-Alain Eltschinger. Die Liste der Vertretungen findet sich auf der Website des EDA.

Auf die Reise-Website der EU verweist das EDA hingegen nicht, obwohl die Schweiz dort ebenfalls aufgeführt ist. «Die Vorschriften können laufend ändern, und das EDA möchte gewährleisten, dass die Reisenden die aktuell gültigen Informationen erhalten», sagt Eltschinger. «Es geht davon aus, dass die ausländischen Vertretungen in der Schweiz am schnellsten über Änderungen in ihrem Land informiert sind, während bei der Aktualisierung von Übersichtslisten Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden können.»

Die Bundesbehörden werden laut Eltschinger von Schengen-Staaten jeweils informiert, wenn auch oft sehr kurzfristig. In den übrigen europäischen Staaten verfolge das EDA die Situation genau – unter anderem mithilfe von Telefonkonferenzen und Datenbanken, die der Schweiz unter anderem dank ihrer Schengen-Mitgliedschaft offen stünden.

Stelle das EDA eine Ungleichbehandlung der Schweiz fest, bemühe es sich um eine Richtigstellung, sagt Eltschinger, ohne konkrete Fälle zu nennen. Publik geworden ist, dass die Schweiz in Belgien intervenierte, weil die Behörden den Kanton Tessin für kurze Zeit auf ihrer Risikoliste führten.

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