Italien locktWo die Eleganz zu Hause ist
Die Villa d'Este am Comersee gehört zu den berühmtesten Hotels der Welt. Italien öffnet sich: Jetzt kann man auch wieder mit den Elektrobooten von Daniele Riva fahren.
Wenn Daniele Riva die «Ernesto» routiniert über den Comersee steuert, hat er 250 Jahre Familiengeschichte in der Hand. Riva-Motorboote stehen für edlen italienischen Lifestyle und Design, die Fans schwärmen vom «Rolls-Royce des Meeres».
Der gross gewachsene, schlanke Daniele, Jahrgang 1967, bezeichnet das Unternehmen als «maestri d’ascia», Axtmeister. So nannte man die Experten in den alten Werften, die das Wesen des Holzes erkannten und seine Lage im Rumpf des zu bauenden Boots bestimmten. Mit der Axt wurde der Baumstamm behauen und angepasst.
Daniele Riva hat die Hände eines Schreiners. Das knapp acht Meter lange Modell Ernesto, ein schlichtes Elektroboot, könnte nicht mehr Understatement ausstrahlen: Fast wirkt es wie ein Einbaum, superflach, aus nachhaltig gewonnenem Holz und vor allem emissionsfrei. Angetrieben von Batteriezellen der Firma Ecovolta aus Brunnen SZ, ist es als Shuttle und Vergnügungsboot konzipiert.
Der Comersee bietet sich dafür an, auch auf dem Luganersee stellte Riva den Prototyp bereits vor. Ernesto erreicht mit 100 Kilowatt oder 150 PS über 70 Stundenkilometer. Das macht auch Kapitänen Spass, für welche die Ökobilanz sonst nicht an erster Stelle steht.
Die Schiffsinnovation ist Teil des Projekts Slow Commuter der Region Lombardei. Als Leitfigur hat man Alessandro Volta auserkoren, der 1745 in Como geboren wurde und als Erfinder der elektrischen Batterie gilt. Bis 2025 sollen zehn Elektroboote für fünf Hotels auf dem See unterwegs sein. Dafür wurden entsprechende Elektroladesäulen installiert.
Zurück zu den Wurzeln des Bootsbaus
Rivas Teenagersohn Stefano läuft über den Steg der liebevoll renovierten Bootswerkstatt und hilft, das Wasserfahrzeug festzumachen. Er repräsentiert die neunte Generation. Mit dem als Manufaktur ausgerichteten Cantiere Ernesto Riva in Maslianico ist sein Vater wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt, nachdem Riva an die Ferretti-Werft verkauft worden war, die inzwischen mehrheitlich einer chinesischen Holding gehört.
Daniele hat das Boot des Grossvaters renoviert und auch eines des Königs von Norwegen. Fürst Albert von Monaco hat die Ernesto 1 gekauft, dafür präsentierte man das neuartige Boot in Monte Carlo. Die Hautevolee kommt, wenn nicht in die eigene Villa am Comersee, am liebsten in die Villa d’Este. Sie besitzt einen klingenden Namen mit 500-jähriger Geschichte.
Götterstatuen im 10 Hektaren grossen Park
Seit fast 150 Jahren ist sie Luxusherberge, in der es in der sommerlichen Hochsaison oft schwierig wird, ein Zimmer zu ergattern. Die Belle Époque lebt in diesem Hotelpalast weiter: Kronleuchter und Ahnengemälde, üppiger Einsatz von Dekostoffen und Vergoldung, und drum herum ein 10 Hektaren grosser Renaissancepark mit Wasserspielen und Götterstatuen.
Man hat sich die Eleganz auf die Fahne geschrieben, genauer gesagt, die hauseigene Fahne mit Lilien, Adler und Krönchen.
Es gibt wohl keine Persönlichkeit weltweit, die hier nicht angemessen versorgt wird. Früher stiegen Liz Taylor und Frank Sinatra hier ab, heute sind die Königsfamilien von Belgien und Norwegen gern gesehene Gäste, und Nachbar George Clooney kommt schon mal rüber für einen Drink.
Beim Anleger neben dem im See schwimmenden Pool kommen jede Menge schnittiger Riva-Boote an. Einmal im Jahr begrüsst man die internationalen Mitglieder der Asdec, des Verbands für Vintage- und Klassikboote, an ihrem Wochenendtreffen.
Da diese Schiffsbesitzer oft auch Freunde von Oldtimern sind, werden ihre Wagen ebenso auf dem Gelände der Villa d’Este präsentiert – eine Motorshow vom Allerfeinsten, die sich die Gäste nach dem Lunch auf der Terrasse am Wasser anschauen.
Villa d'Este, Cernobbio I, DZ mit Frühstück ab 920 Euro, Villadeste.com;
Bootswerft: Cantiereernestoriva.it
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