WissensfestivalWie man in Zürich eine Wohnung sucht und Capuns wickelt
Beim Festival «Zürich lernt» wird in 200 Gratislektionen Wissen weitergegeben. Die Auswahl an Themen ist riesig, und sie sind ein Abbild dessen, was die Gesellschaft beschäftigt.
Die Idee des Festivals «Zürich lernt» ist bestechend einfach: Über eine Website werden Freiwillige, die ein spezifisches Wissen oder Talent haben, mit Lernwilligen vernetzt, die ihren Horizont im Rahmen kostenloser Lektionen erweitern wollen. Die Standorte, etwa Quartierzentren oder Bibliotheken, sind über die ganze Stadt verteilt.
Dieses Jahr findet die soziokulturelle Initiative, die von einem Verein organisiert wird, zum neunten Mal ab dem 16. September statt. Das Angebot, das auf eine Woche verteilt ist, ist erschlagend: Zur Auswahl stehen über 200 Lektionen. Die meisten dauern eine Stunde, einige anderthalb oder zwei.
Ob ein Vortrag über Gospel, ein Workshop, bei dem man lernt, britische Scones zu backen oder wie in Hawaii zu tanzen; ob eine Lektion Unterwasserrugby im Hallenbad Oerlikon, ein Quartierrundgang durch Hottingen oder ein Kurs, bei dem man lernt, die Unordnung zu bewältigen – es gibt kaum ein Thema, das nicht zu finden ist.
Die Auswahl der Kurse ist auch ein Abbild dessen, was die Zürcherinnen und Zürcher aktuell beschäftigt. So gibt es mehrer Kurse zum Thema künstliche Intelligenz, ein Kurs, der helfen soll, weniger Food-Waste zu generieren, und einen darüber, wie man Rückenschmerzen bewältigt. Selbst ein Workshop, bei dem man erfährt, wie man in Zürich eine Wohnung sucht, steht zur Auswahl. Dazu gibt es diverse Achtsamkeits- und Stressbewältigungsangebote.
Kreative Kurse sind besonders beliebt
Das Festival ist beliebt: Schon vor dem Start am 16. September sind einige Kurse ausgebucht. Etwa der Workshop Capuns wickeln oder Kreatives Schreiben mit Chat-GPT.
«Kreativ-Workshops zu Themen wie Kunst, Kochen oder Musik sind dieses Jahr besonders begehrt», sagt Jacqueline Ackermann, Sprecherin von «Zürich lernt».
Abgesehen von einer kleinen Auswahl an Kinderkursen (im GZ Bachwiesen gibts den Workshop Spanisch für Kleinkinder) richten sich die Lektionen an Neugierige in allen Altersklassen. Auch die Dozentinnen und Dozenten sind altersmässig breit aufgestellt.
Unter anderem wird auch der 1949 geborene Zürcher Jürg Lendenmann eine Lektion halten. Er ist einer der Autoren hinter den Schweizer Kinderbuchfiguren Globi und Papa Moll. Sein Kurs heisst «Dichten – (k)ein Kinderspiel». Basierend auf seiner langjährigen Erfahrung als Texter will er zeigen, wie aus einfachen Worten erste Reime und Verse entstehen.
Zürich lernt, Mo 16.–So 22. September, diverse Standorte. Programm unter zuerich-lernt.ch
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