Rubrik «Darüber spricht das Netz»Wisente im Jura – «Mehr als ein Jurassic Park miniature liegt kaum drin»
Die Onlineartikel der ZSZ geben in den Kommentarspalten zu reden. Diese Woche diskutierten Leserinnen und Leser über Riesenrinder aus Langnau.
Seit Mitte September lebt eine Wisentherde aus dem Wildnispark Zürich Langenberg auf einer eingezäunten Fläche im Solothurner Jura. Hintergrund ist ein Artenschutzprojekt, dessen Ziel es ist, die Wisente in der Schweiz wieder heimisch werden zu lassen. Zunächst aber soll ein Testbetrieb zeigen, ob der Mensch und frei lebende Wisente überhaupt konfliktfrei zusammenleben können.
Wie eine Nachfrage dieser Zeitung ergibt, halten sich die Wisente aus dem Wildnispark bisher gut. Inzwischen ist das Gehege, in dem sie leben, bereits vergrössert worden. Seit Anfang November steht den Wisenten nun ein 50 Hektaren grosses, eingezäuntes Areal zur Verfügung, durch das auch Wanderwege führen. Das heisst, es ist nun möglich, die Tiere ohne trennenden Zaun zu beobachten.
Der ZSZ-Artikel dazu hat in den Onlinekommentarspalten für Diskussionen gesorgt. «Es würde mich sehr freuen, wenn wir es schaffen, diesen wunderbaren Tieren wieder Lebensraum zu bieten», findet etwa die Person mit dem Pseudonym «n. hoch». Auch Peter Berger ist «grundsätzlich dafür, solche Tiere wieder anzusiedeln». Weil Wisente jedoch nicht nur Blätter, sondern auch die Rinde von Bäumen fressen, fürchtet der Leser, dass es «früher oder später in der richtigen Freiheit grosse Baumschäden» geben wird. «Somit wird die freie Haltung in unseren kleinen Waldgebieten kaum möglich sein.»
Mathias Kielholz teilt diese Befürchtungen: «Die Schweiz ist schlicht zu klein und zu dicht bevölkert. Interessenkonflikte sind vorprogrammiert. Mehr als ein Jurassic Park miniature liegt da kaum drin», lautet sein Urteil.
Jean Roth beschäftigt derweil eine andere Frage: «Kann die Vermehrung nach dieser Wiederansiedelung auch kontrolliert werden? Oder wird man irgendwann anfangen zu jammern, es seien «zu viele», und sie abschiessen – wie es den Wölfen angetan wird!»
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