«Wir sind auf Wiedergutmachung aus»
Nach einer missratenen Saison starteten die ZSC Lions am Mittwoch ins Eistraining. Captain Patrick Geering spricht über den langen Sommer und die neuen Trainer.
Patrick Geering, es muss guttun, wieder auf dem Eis zu stehen, oder?
Ja, definitiv. Es war ein sehr langer Sommer, wir haben sehr viele Wochen off-ice verbracht, insgesamt elf, und darum ist es höchste Zeit, dass es wieder losgeht.
Sie sprechen es an: Die Zeit war sehr lang, noch länger als sonst. Wie motiviert man sich in dieser Phase?
Jeder wusste, dass wir etwas gutzumachen haben, dementsprechend haben wir so hart gearbeitet, wie wir können. Es war schwierig, diese elf Wochen durchzuziehen, aber wir wussten, dass es ein harter Sommer wird, und wir hatten diesen harten Sommer auch verdient. Und jetzt sind wir bereit.
Habt Ihr euch noch lange mit der verpatzten letzten Saison beschäftigt?
Sie wurde schon nicht gerade so schnell abgeschlossen wie vielleicht eine andere Saison. Das Positive war, dass wir bis zu WM-Beginn, so Anfang Mai, wenn man normalerweise die neue Saison so richtig in Angriff nimmt, schon sehr viele Wochen hatten, in denen wir das Ganze anschauen und miteinander darüber reden konnten, was nicht so gelaufen war wie gewünscht. Ab Mai haben wir dann versucht, dies hinter uns zu lassen, die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Dinge umzusetzen.
Wie ist Ihr erster Eindruck vom neuen Trainerteam um Rikard Grönborg?
Grundsätzlich gut, auch wenn es noch extrem früh ist, um etwas Schlüssiges zu sagen. Das schwedische Eishockey ist bekannt für eine bestimmte Spielweise, und darauf freue ich mich sehr. Er und die beiden anderen Schweden sind Trainer, die einen Namen haben, schon viel gesehen und erlebt haben, auch schon viel erreicht, und demzufolge kann er uns sicher helfen.
Welches ZSC-Team werden die Fans aus Ihrer Sicht in der kommenden Saison auf jeden Fall erwarten können?
Sicher ein hungriges, das auf Wiedergutmachung aus ist. Letzte Saison war überhaupt nicht so, wie wir uns das alle vorgestellt hatten, aber wenn du Meister wirst, redest du auch nicht über die letzte Saison, und deshalb möchte ich nun auch nicht mehr gross über die letzte Saison reden. Aber eben, wir sind hungrig und haben viel vor und versuchen, den Spass wieder auf die Zuschauerränge zu bringen. Eishockey sollte ja Spass machen auf dem Eis, aber auch für die Leute, die zuschauen kommen – und Spass haben kann man nur, wenn man hart arbeitet und Erfolg hat. Wir werden alles daransetzen, damit uns das gelingt.
Hart arbeiten, darum geht es wohl vor allem auch bis zum Saisonstart.
Ja, auf jeden Fall. Letztes Jahr haben wir den August nicht gerade verplempert, aber sicher zu wenig gemacht im Vergleich zu den anderen Teams. Die anderen haben härter gearbeitet als wir, das müssen wir neidlos anerkennen. Die Lehren daraus müssen wir nun ziehen und alles daransetzen, dass wir in Top-Verfassung in die Saison steigen, sowohl als Team wie auch als Einzelspieler.
Noch ein Wort zu Robert Nilsson. Der Schwede fehlt aufgrund der Folgen seiner Hirnerschütterung immer noch, ein Comeback zeichnet sich noch nicht ab, und ob er überhaupt zurückkommen wird, ist fraglich. Wie kann ein Team einem Spieler, der so lange nicht mehr richtig dabei war, das Gefühl geben, dass er trotzdem dazugehört?
Es ist wirklich eine sehr schwierige und komplexe Situation für alle und vor allem auch für Robert selber. Er ist immer noch der gleiche Mensch, ob er auf dem Eis fünf Tore erzielt oder nicht spielt. Ich habe ihn nicht nur als Mitspieler gern, sondern auch als Mensch, und freue mich, wenn ich ihn sehe, wie jetzt. Ich hoffe vor allem, dass er irgendwie klarkommt mit der Situation, das ist das Wichtigste. Ob dies auf dem Eis sein wird oder neben dem Eis, das muss er selber wissen, und das wird ihm seine Gesundheit sagen. Aber wir versuchen natürlich, ihn in allen Bereichen zu unterstützen.
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