AboMisogynie in der Kunst«Wir normalisieren Vergewaltigungsgeschichten und framen sie positiv»
Ist Botticellis Darstellung der Venus sexistisch? Catherine McCormack zeigt, wie Kunst voller Gewalt gegen Frauen ist und warum es einen feministischen Blick auf die Kunstgeschichte braucht.
Ich erreiche Catherine McCormack an einem Dienstagmorgen in London. Sie ist gut gelaunt, spricht rasend schnell und läuft beim Reden in ihrem pastelltürkis gestrichenen Wohnzimmer umher, weshalb der Zoom-Call etwas verwackelt ist. McCormack ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Leiterin der Women and Art Summer School am Sotheby’s Institute of Art. Jüngst hat sie ihr zweites Buch veröffentlicht: «Women in the Picture» – eine feministische Polemik über die Darstellung von Frauenkörpern in vielen der berühmtesten und einflussreichsten Werken der Kunstgeschichte.