AboSchlechte Luft in Belgrad«Wir hängen an der Kohle wie andere am Heroin»
Nicht nur völlig veraltete Kohlekraftwerke verpesten die Luft in Serbiens Hauptstadt. Die Europäische Union lässt den Beitrittskandidaten gewähren. Dabei liesse sich das Problem lösen.
Wenn Ana Dzokic frische Luft schnappen will, macht ihr Nachbar ihr oft einen Strich durch die Rechnung. Wenn er seine Heizung anmacht, ist Dzokics Balkon südlich des Stadtzentrums von Belgrad nach wenigen Minuten in Rauch gehüllt. Es liegt ein beissender Geruch in der Luft, winzige Ascheteile rieseln in ihre Kaffeetasse. «Unser Nachbar hat seinen Kohleofen angeworfen», erklärt sie.